Gebäude sind ihre Leinwand: "Das ist ja für die Ewigkeit“

Große, unbemalte Flächen bedeuten für Agostina Suazo jene Freiheit, die sie braucht, um ihre Kreativität voll ausleben zu können. So etwa beim picture on Festival in Bildein, wo die Künstlerin mit chilenischen Wurzeln gemeinsam mit anderen in nur drei Tagen ein Gemälde auf eine riesige Wand zaubert.

Vor ihrer jüngst abgeschlossenen Auftragsarbeit, der Innengestaltung der Schlosskapelle Kohfidisch, war sie aber doch einigermaßen nervös.

Sowohl die beiden Künstler als auch die Schlossherren Sarah und Gunhard Keil: "Jeder, der die Kapelle betritt, sagt: Ich fühle mich wahnsinnig wohl in diesem freundlichen, einladenden Raum."

Besonders beeindruckend: Der Stammbaum der Schlossherren-Familie mit realistischen Porträts der einzelnen Personen. 

Nächste Gelegenheit zur Besichtigung hat man beim "Kramuri", der Kunsthandwerksmesse auf Schloss Kohfidisch am 21. und 22. September – oder jeden Freitag bis 16 Uhr nach Voranmeldung bei Agostina Suazo unter 0681/ 2030 2196.

Weiter Weg

Seit mittlerweile 14 Jahren lebt und arbeitet die Malerin, Kunstpädagogin, Restauratorin im Südburgenland. Sie kam der Liebe wegen – und blieb, obwohl die Beziehung nach einigen Jahren wieder auseinanderging.

Die Wandmalerei entdeckte sie erst im Südburgenland für sich. So arbeitete sie auch gemeinsam mit Norbert Art-Uro an den Bühnenbildern des Güssinger Kultur Sommers.

Ihre anderen Werke auf Leinwand sind geprägt von satten lateinamerikanischen Farben, starken Ausdrucksformen und erzählen Geschichten aus ihrem Leben. Die farbenfrohen und oft provokanten Werke spiegeln ein Leben wider, das von ständigen Veränderungen, Herausforderungen und einer unerschütterlichen Leidenschaft für die Kunst geprägt ist. 

Schließlich ist ihre Kunst für Suazo auch eine Art Therapie und Meditation. "Wenn ich male, schalte ich komplett ab", sagt sie. Den Betrachtern ihrer großflächigen und detailverliebten, Werke geht es wohl ähnlich.