Aufwand steigt: Mehr Personal für Burgenlands Behörden?

Auf den Bezirkshauptmannschaften kommt die Arbeit ins Stocken
Das Contact Tracing stellt die Behörden vor zunehmende Herausforderungen. Personal könnte aufgestockt werden.

Geht die Entwicklung so weiter, steigt die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie bestätigten Covid-19-Fälle im Burgenland auf über 1.000.

Aktuell sind laut dem Ages Dashboard des Gesundheitsministeriums 275 Personen mit Covid-19 infiziert, am Mittwoch meldete der Koordinationsstab Coronavirus des Landes 42 neue Fälle. Außerdem stehen derzeit insgesamt 980 Personen unter behördlich angeordneter Quarantäne.

Stress für die Verwaltung

Der Großteil der Neuinfektionen kommt von Clustern aus dem Bezirk Neusiedl am See. Auch in den Bezirken Oberpullendorf und Güssing wurden überdurchschnittlich viele neue Fälle registriert. Das damit verbundene Contact Tracing stellt die Behörden vor immer größere personelle Herausforderungen, von einem „Notbetrieb“ sei man aber weit entfernt, der Dienstbetrieb bleibe aufrecht, heißt es aus dem Land.

"Verzögerung bei Verfahren"

Das gilt auch für die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See. Zwar gebe es „Verzögerungen in der Abarbeitung von Verfahren“, weil Mitarbeiter vom laufenden Betrieb zum Contact Tracing abgezogen werden, aber die Situation ändere sich von Tag zu Tag und man reagiere darauf, sagt Bezirkshauptfrau Birgit Wagner und bestätigt Überlegungen, das Personal für das Contact Tracing aufzustocken: „Wir wollen angesichts steigender Zahlen dort gegensteuern, wo es Probleme gibt, und haben das mit der jüngsten Verordnung, die die Besucheranzahl bei Veranstaltungen einschränkt, auch gemacht. Die Bevölkerung ist sehr kooperativ, wir sind wirklich bemüht, alles zeitnah abzuarbeiten.“ Aber je mehr Fälle es gebe, desto mehr Zeit brauche man.

Auch auf der BH Oberwart bereitet man sich auf steigende Zahlen vor, derzeit sind dort 20 bis 25 Personen mit Contact Tracing beschäftigt, sagt Bezirkshauptmann Helmut Nemeth, der mit der Zuteilung von neuen Mitarbeitern für die Behörden rechnet: „Vom Dienstgeber gibt es positive Signale.“

Ruhige Lage in den Krankenhäusern

Während die Verwaltung angesichts des zusätzlichen Aufwands immer stärker gefordert ist, ist die Lage in den burgenländischen Krankenhäusern vergleichsweise ruhig. Am Mittwoch befanden sich laut Ages insgesamt 14 Personen im Krankenhaus, 5 davon auf der Intensivstation. Laut Ages stehen weitere 17 Intensiv- und 274 Normalbetten zur Verfügung.

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