Altes Internat als neue Heimat für die Volksgruppen

Altes Internat als neue Heimat für die Volksgruppen
17 Millionen Euro werden in das Internat investiert / Baustart im ersten Halbjahr 2023

Ein neues Kapitel der Volksgruppenpolitik, das will Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit einem Volksgruppenhaus in Oberwart aufschlagen. Gemeinsam mit den Volksgruppenvereinen und der Gemeinde unterschrieb Doskozil am Freitag eine Absichtserklärung für die Umsetzung des Projekts.

Der Standort scheint fix – das städtische Internat soll künftig Heimat für den Burgenländisch-Ungarischen Kulturverein (BUKV), den Kroatischen Kulturverein im Burgenland, das Roma Service, das hkdc – Kroatisches Kultur- und Dokumentationszentrum, sowie die VHS der Roma und die VHS der Ungarn werden. Das Land will die Liegenschaft kaufen. Einen Teil davon sollen die Step-Gästehäuser betreiben und Zimmer sowie Wohnungen vermieten.

Sanierung

Für die Sanierung hat das Land rund 17 Millionen Euro veranschlagt. Davon sollen fünf Millionen Euro in das Volksgruppenhaus fließen. Das Land wird das Projekt über die Landesimmobilien Burgenland vorfinanzieren und zwei Millionen Euro – Mittel aus der Jubiläumsgabe des Bundes zum 100-jährigen Bestehen des Landes – dafür aufwenden.

Altes Internat als neue Heimat für die Volksgruppen

Die Volksgruppenvereine freuen sich über das gemeinsame Projekt. „Die Realisierung wertet unsere Arbeit auf und legt den Grundstein dazu, dass der Fortbestand unserer Vielfalt gesichert ist und sich entwickeln kann“, sagt Ludwig Frauer, Vertreter des BUKV. Auch Martin Ivancsics vom Kroatischen Kultur- und Dokumentationszentrum spricht von einem Jahrhundertprojekt, „das die identitätsgebende Rolle der Volksgruppen unterstreicht“. Für Emmerich Gärtner-Horvath, Beiratsvorsitzender der Roma, ist es „eine Möglichkeit, gemeinsam Projekte zu entwickeln“.

Das Land wolle die Volksgruppen bei der Refinanzierung finanziell unterstützen, ebenso bei der Administration und Organisation. „Diese intensive und laufende Nutzung wird das Haus beleben“, sagte Doskozil. Die Stadt wird einen finanziellen Beitrag zu den Mietzahlungen leisten. „Die Details werden nun in den politischen Gremien diskutiert und die notwendigen Beschlüsse vorbereitet“, sagte Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP). Baustart könnte bereits im ersten Halbjahr 2023 sein.

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