Karriere-Flaute: Warum Ashton Kutcher nicht mehr viele Filmrollen bekommt
1998 wurde Ashton Kutcher durch die Rolle des Michael Kelso in der Fernsehserie "Die wilden Siebziger" bekannt. Als Nachfolger von Charlie Sheen in der Erfolgsserie "Two and a Half Men" feierte der aus Iowa stammende Schauspieler, der zuvor in einer Reihe an Komödien aufgetreten war, sein Serien-Comeback.
Kutcher erhielt angeblich 700.000 US-Dollar pro Episode und war somit zeitweise der bestbezahlte Sitcomdarsteller.
Auch als Unternehmer ist Ashton Kutcher erfolgreich. 2012 hat er etwa die Organisation "Thorn" mitbegründet, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Menschenhandel einsetzt.
In namhaften Filmen ist der Schauspieler, der in erster Ehe mit Demi Moore verheiratet war und seit 2012 mit Mila Kunis liiert ist, in letzter Zeit aber nur selten zu sehen.
Es kursieren mehrere Theorien, warum in Hollywood nicht mehr viel Platz für ihn ist.
1. Kutchers Filme wurden nicht so gut aufgenommen
Obwohl sich Kutcher sehr wohl einen Namen gemacht hat, wurden die Filme, in denen er in der Vergangenheit zu sehen war, zum Teil von Kritikern verrissen. Sowohl "Ey Mann, wo is' mein Auto?" (Originaltitel: "Dude, Where's My Car?") aus dem Jahr 2000, als auch "Just Married" aus dem Jahr 2003, in dem Kutcher an der Seite von Brittany Murphy zu sehen war, erhielten vernichtende Kritiken.
Mit einer Hauptrolle in dem Zeitreise-Thriller "The Butterfly Effect" (2004) versuchte Ashton Kutcher, das Ruder herumzureißen.
Insgesamt wurde Kutchers filmisches Werk seither von den Rezensenten eher mau bewertet, und keiner seiner Filme – mit Ausnahme des Dokumentarfilms "Der Mann, der die Welt rettete" aus dem Jahr 2014, in dem er kaum zu sehen ist – hat jemals die 50-Prozent-Schwelle auf der Filmbewertungsplattform Rotten Tomatoes überschritten.
2. Kutcher wurde in eine Schublade gesteckt
Trotz der enttäuschenden Kritiken verbuchte Kutcher die meisten seiner kommerziellen Erfolge im komödiantischen Bereich. Dabei scheinen fast alle etwas gemeinsam zu haben. Gelinde ausgedrückt: Kutchers Leinwandcharaktere scheinen meist keinen allzu hohen Intelligenzquotienten zu haben. Und so scheinen ihn seine Fans auch am liebsten zu sehen und es wirkt, als hätte der Schauspieler Schwierigkeiten damit, sich als ernst zu nehmender Charakter-Darsteller zu etablieren.
Und so kam es, dass Kutchers titelgebende Rolle in "Jobs" aus dem Jahr 2013, einem Steve-Jobs-Biopic, weder beim Publikum noch bei den Kritikern Anklang fand.
3. Einschaltquoten von "Two and a Half Men" sanken mit Kutcher in der Hauptrolle
Während seine Karriere als Leinwandstar ins Stocken geriet, feierte Kutcher 2011 eine scheinbar erfolgreiche Rückkehr ins Fernsehen. In "Two and a Half Men" war er aber nie so beliebt wie Sheen. Die Serie verzeichnete während dessen "Amtszeit" enorme Zuschauerzahlen, doch die Einschaltquoten sanken, nachdem Kutcher die Hauptrolle übernommen hatte.
2014 versuchte Kutcher mit einer Nebenrolle im Film "Annie" erneut einen Sprung auf die große Leinwand, doch dieser Film war wieder eine Enttäuschung bei Kritikern und Publikum gleichermaßen. 2016 kehrte er mit der Netflix-Sitcom "The Ranch" erneut ins Fernsehen zurück. Die Kritiken zur Serie fielen überwiegend mittelmäßig aus.
4. Unterstützung für Danny Masterson
Was die Sache nicht besser machte: Ashton Kutchers ehemaliger "The Ranch"-Co-Star Danny Masterson wurde wegen Vergewaltigung verurteilt. Kutcher musste 2023 als Vorstandsvorsitzender der von ihm mitgegründeten Organisation "Thorn" zurückgetreten, nachdem er seine Unterstützung für Masterson zum Ausdruck gebracht hatte.
Kutcher und seine Ehefrau Mila Kunis hatte sich für Danny Masterson, der zusammen mit ihnen in der Sitcom "Die wilden Siebziger" mitgespielt hatte, starkgemacht. Masterson wurde am 7. September wegen zweifacher Vergewaltigung zu mindestens 30 Jahren Haft verurteilt.
Kunis und Kutcher hatten sich vor der Verkündung des Strafmaßes mit Briefen an die zuständige Richterin gewandt und betont, welchen großen Einfluss ihr einstiger Kollege auf sie hatte. Kutcher beschrieb den Schauspieler laut People als ein gutes Vorbild, das ihn davor bewahrt habe, "ein typisches Hollywood-Leben voller Drogen" zu führen. Kunis bezeichnete Masterson als "unglaublichen Freund", der für sie auch "ein Vertrauter" gewesen sei "und vor allem eine herausragende Figur eines älteren Bruders" gewesen sei.
Für ihre Unterstützung für Masterson haben sich die beiden inzwischen aber entschuldigt. Nachdem das Paar Kritik einstecken musste, wandten sich Kutscher und Kunis in einem Video auf Instagram zu Wort. Sie hätten Betroffene nicht erneut traumatisieren wollen, teilten die zweifachen Eltern unter anderem mit.