Sport/Tennis

Start in die US Open: Rafael Nadals größter Gegner ist Rafael Nadal

Bei Rafael Nadal sind schon die Trainings gut besucht. Denn freilich tauchen sie auch in New York auf, die Fragen, die den Spanier vor jedem Großereignis begleiten: Hält er ein Grand-Slam-Turnier durch, hält das Bein, spielt auch der Rest des 36-jährigen Körpers mit?

Heuer taten sie es lange. 19:0 lautet seine Bilanz vor den US Open, dem letzten Major des Jahres. Nach den Siegen bei den Australian Open und French Open wurde er auch in Wimbledon von keinem Profi gestoppt, sondern von einer Bauchmuskelverletzung, die ein Halbfinal-Antreten gegen Nick Kyrgios verhinderte.

Sonst raufte sich Nadal durch. „Er steht morgens auf und weiß nicht, ob er bereit ist, zu spielen, oder ob er aufgeben und nach Hause fahren muss. Ich bewundere ihn dafür mehr als für die 14 Titel in Roland Garros“, lobt Tennis-Legende Mats Wilander.

Nadal weiß: „Mein Körper wird dies nicht ewig aushalten.“ Bevor er aber seine Tennistaschen nur noch in seiner Akademie auf Mallorca auspackt, will er noch die Gegner einpacken. „Mit den Möglichkeiten, die ich habe, hoffe ich, dass ich stark genug bin, um mir selbst eine Chance zu geben“, sagt Nadal vor seinem Erstrundenauftritt am Dienstag gegen Rinke Hijikata.

2020, 2021 gefehlt

Der unbekannte Australier ist weniger Gegner als der Körper. Der Geist ist aber heiß auf die US Open, nachdem er 2020 (coronabedingte Sicherheitsbedenken) und 2021 (verletzt) nicht teilgenommen hat. Und die Motivation groß: Nadal ist im Live-Ranking vorne, hat also die besten Karten, nach dem Event im Big Apple auch offiziell die ATP-Weltrangliste anzuführen. Das war zuletzt am 1. Jänner 2020 so, ehe Djokovic für längere Zeit und nun der Russe Daniil Medwedew die Vorherrschaft antraten. Die Absenz von Djokovic kommentiert der Superstar trocken: „Es wird wieder Grand-Slam-Turniere geben, wo er mitspielt. Ich habe auch schon einige versäumt.“

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Reunion

Dafür freut sich Nadal, mit einem anderen Herrn der großen Drei wieder Bälle schupfen zu können. Denn beim Laver Cup Ende September soll auch Roger Federer wieder zum Arbeitsgerät greifen. „Ich bin super aufgeregt, Roger wieder auf dem Platz zu sehen. Ich hoffe, er ist gesund genug.“

Alle Chancen

Es ist nicht anzunehmen, dass der 41-jährige Federer sein Titelkonto noch aufstockt, er hält bei 20, Djokovic bei 21 und Nadal bei 22. Nummer eins bei Männern und Frauen ist Margaret Court mit 24 Major-Titeln, dahinter folgt Serena Williams, die ihr letztes Turnier spielt (23). Beide werden nicht mehr siegen. Nadal hingegen ist noch viel zuzutrauen.