Ulrich Seidl und Sabine Derflinger gewinnen große Diagonale-Preise
Von Alexandra Seibel
Rimini im Schnee hat gewonnen. Der Große Diagonale-Preis des Landes Steiermark für besten Spielfilm, der Sonntagabend vergeben wurde, ging an Ulrich Seidls Schlagerstar-Porträt „Rimini“ (zum Interview mit Ulrich Seidl).
Den Großen Diagonale-Preis für besten Dokumentarfilm erhielt Sabine Derflinger für ihre Arbeit über die streitbare deutsche Feministin „Alice Schwarzer“.
Starke Konkurrenten wurden in weiteren Kategorien ausgezeichnet: Sebastian Meises packendes Schwulendrama „Große Freiheit“ erhielt Preise für beste künstlerische Montage (Joana Scrinzi), beste Bildgestaltung (Crystel Fournier) und beste Produktion (Sabine Moser und Oliver Neumann). Georg Friedrich, der als Gefängnishäftling neben Franz Rogowski die Hauptrolle spielt, erhielt den Schauspielerpreis. Julia Windischbauer wurde für ihre Rolle in Elena Wolffs queerer Dreiecksbeziehung „Para:dies“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Im Dokumentarfilmbereich reüssierte Constantin Wulffs feinfühlige Doku über die Wiener Arbeiterkammer „Für die vielen“ im Bereich Montage (Dieter Pichler) und bestes Sounddesign (Andreas Hamza).
Produktionsstopp
Zum Finale der lebhaften, 25. Ausgabe der Diagonale, die erfolgreich darum bemüht war, wieder in eine Normalität zurückzufinden, schlug die heimische Filmwirtschaft Alarm. Im Rahmen eines Pressegesprächs wiesen Vertreter der Branche – darunter die Schauspielerin Verena Altenberger, Regisseurin Marie Kreutzer und Produzent Alexander Dumreicher-Ivanceanu – auf fehlende Mittel der wichtigsten Finanzierungssäule Filmstandort Austria (FISA) hin: Der Fördertopf sei leer, es drohe der abrupte Produktionsstopp österreichischer Filme. Es folgte der dringende Appell an die Politik, die Finanzierungsmittel aufzustocken, um die Kontinuität des österreichischen Filmschaffens zu sichern.
Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark (€ 19.000)
Bester Spielfilm
— RIMINI von Ulrich Seidl
Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark (€ 19.000)
Bester Dokumentarfilm
— Alice Schwarzer von Sabine Derflinger
Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz (€ 8.500)
Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm
— CEREAL / Soy Claudia, soy Esther y soy Teresa. Soy Ingrid, soy Fabiola y soy Valeria. von Anna Spanlang
Diagonale-Preis Kurzspielfilm (€ 6.000)
Bester Kurzspielfilm
— 5pm Seaside von Valentin Stejskal
Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm des KULTUM (€ 6.000)
Bester Kurzdokumentarfilm
—AUGUSTS ORTE von Valérie Pelet
Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark (€ 5.500)
Bester Nachwuchsfilm
— Alles ist hin von Jan Prazak
Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea
(je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)
Beste künstlerische Montage Spielfilm
— Joana Scrinzi für GROSSE FREIHEIT
Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm
— Dieter Pichler für Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien
Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes Österreichischer Kameraleute aac
(je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)
Beste Bildgestaltung Spielfilm
— Crystel Fournier für GROSSE FREIHEIT
Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm
— Judith Benedikt, Thomas Fürhapter und Klemens Koscher für Zusammenleben
Diagonale-Preis Sounddesign der Berufsvereinigung der Filmtonschaffenden Österreichs – Filmton Austria
(je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)
Bestes Sounddesign Spielfilm
— Manuel Grandpierre für LUZIFER
Bestes Sounddesign Dokumentarfilm
— Andreas Hamza für Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien
Diagonale-Preis Szenenbild und Kostümbild des Verbandes Österreichischer Filmausstatter*innen VÖF
(je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)
Bestes Szenenbild
— Oleg Prodeus, Andreas Sobotka und Martin Reiter für Hinterland
Bestes Kostümbild
— Tanja Hausner für RIMINI
Diagonale-Schauspielpreise in Kooperation mit der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
(je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)
für einen bemerkenswerten Auftritt einer österreichischen Schauspielerin sowie eines österreichischen Schauspielers in einem Wettbewerbsfilm der Diagonale’22
— Julia Windischbauer für PARA:DIES
— Georg Friedrich für GROSSE FREIHEIT
VAM-Preis für außergewöhnliche Produktionsleistungen (€ 20.000)
gestiftet und vergeben von der VAM – Verwertungsgesellschaft für Audiovisuelle Medien
Der Preis wird geteilt und geht ex aequo an:
— FreibeuterFilm für Hinterland und GROSSE FREIHEIT (Produzent*innen Sabine Moser und Oliver Neumann)
— WILDart FILM für WOOD – Der geraubte Wald (Produzent*innen Ebba Sinzinger und Vincent Lucassen)
Kodak Analog-Filmpreis (€ 1.500)
vergeben im Rahmen der Diagonale’22
— BEATRIX von Lilith Kraxner und Milena Czernovsky
Diagonale-Publikumspreis der Kleinen Zeitung (€ 3.000)
Beliebtester Film der Diagonale’22
— Verschwinden / Izginjanje von Andrina Mračnikar