VKI testet Sextoys: Schadstoffe in Vibratoren und Co. gefunden
Früher musste man – mehr oder weniger – verstohlen in einschlägigen Geschäften nach Sexspielzeug stöbern. Diese Zeiten sind längst vorbei. Seit der Online-Handel Vibratoren, Dildos und andere Sextoys für sich entdeckt hat, lassen sich die Produkte unauffällig von daheim aus bestellen und werden einige Tage später diskret verpackt an der Haustür zugestellt.
Es liegt in der Natur der Sache, dass derartige Produkte in engen Kontakt mit sensiblen, gut durchbluteten Schleimhäuten kommen. Schadstofffreiheit sollte also das oberste Gebot sein. 16 Produkte wurden vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) für den aktuellen Test im Labor geprüft: zehn Vibratoren (von 13 bis 190 Euro), drei Liebeskugeln (von 12 bis 39 Euro) und drei Penisringe (von 8 bis 57 Euro).
Gefährliche Inhaltsstoffe
Untersucht wurden alle Erzeugnisse auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalat‑Weichmacher, kurzkettige Chlorparaffine und zinnorganische Verbindungen. Des Weiteren wurde geprüft, ob die Produkte Nitrosamine und nitrosierbare Stoffe, Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate enthalten. Zudem wurde bestimmt, ob Cadmium und Blei enthalten ist und in welchem Maße sie Schwermetalle, Nickel und Monomere wie Phenol abgaben.
Von insgesamt 16 Produkten konnten nur zwei Vibratoren und ein Penisring mit "sehr gut" bewertet werden. Dem stehen drei Vibratoren und ein Set Liebeskugeln gegenüber, die mit "nicht zufriedenstellend" durchfielen. Sieben Produkte wurden immerhin als "gut", zwei als "befriedigend" eingestuft.
Hoher Preis ist keine Garantie
Der Test zeigte, dass auch ein hoher Preis kein Garant für einwandfreie Ware ist, denn auch beim teuersten Produkt wurden Schadstoffe gefunden, wenn auch nicht in besorgniserregender Konzentration. Die Testsieger bei den Vibratoren kamen aus dem mittleren Preisbereich, wie auch das mit "sehr gut" bewertete Produkt bei den Penisringen.
Grundsätzlich sollte man beim Thema Sex-Spielzeug natürlich ebenfalls beachten, dass auch von unbelasteten Produkten nur dann keine Gefahr ausgeht, wenn man sie nach der Benutzung sorgfältig reinigt. Ansonsten werden die Geräte nämlich rasch zu Keimschleudern.
Problemfaktor Datenmissbrauch
Vereinzelt lassen sich Sexspielzeuge zusätzlich per App steuern. Ein Vibrator im Test ließ sich beispielsweise per Smartphone fernbedienen. Hier ist generell Vorsicht geboten, vor allem wenn Nutzerdaten dazu auf dem PC oder in der Cloud gespeichert werden. Denn solche Anwendungen unterliegen, wie alle Daten der Gefahr von Sicherheitslücken und Datendiebstahl.
Die vollständigen Testergebnisse können Sie hier nachlesen.