Chronik/Österreich

Frühere Sperrstunde: Welche Regeln derzeit gelten

Die Sperrstunde in der heimischen Gastronomie wird mit heute, Montag, von 23 Uhr auf 22 Uhr vorverlegt. Dies gilt auch für Hotel-Bars. Die Regierung wollte zunächst Silvesterpartys in Lokalen erlauben und dafür ausnahmsweise die Corona-Sperrstunde aufheben. 

Am Mittwoch vorige Woche aber wurde zurückgerudert, die Sperrstunde vorverlegt. Anlass ist die befürchtete Omikron-Welle. Sowohl das Nationale Impfgremium als auch die Ampelkommission erwarten eine "deutliche Zunahme an Fällen – verursacht durch die Omikron-Variante." Von 15.000 bis 16.000 täglichen Neuinfektionen ist für Anfang/Mitte Jänner die Rede.

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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein verteidigte das Vorgehen der Regierung. "Wir können nicht sehenden Auges in die Omikron-Welle hineingehen und keine Maßnahmen setzen." Die neue Virusvariante könne nicht mehr aufgehalten, wohl aber ihre Verbreitung verlangsamt werden.

"Das ist leider nicht das Jahr für Silvesterpartys - leider", meinte Vizekanzler Werner Kogler. Die Experten des neuen Gremiums GECKO wiesen eindeutig darauf hin, dass die neue Variante Omikron sich auch in Österreich zu verbreiten beginne, erklärte Kogler dazu. Darum sei Vorsicht geboten.

Virologin: Frühere Sperrstunde ohne Auswirkung

Ob die Gastronomie eine Stunde früher oder später zumacht, habe keinen Einfluss auf die Erkrankungszahlen, meint die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni-Wien.

Wo es laut ihr aber einen Unterschied mache, ist in der "psychologischen Wirkung." So werde ein Zeichen gesetzt, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. "Es besteht definitiv eine Ansteckungswahrscheinlichkeit, wenn man sich in größeren Gruppen trifft."

Dass die Corona-Zahlen in Österreich derzeit nach unten gehen, sei nur die "Ruhe vor dem Sturm", so Redlberger-Fritz. Über die Weihnachtsfeiertage habe die neue Variante gute Chancen bekommen, sich weiter ausbreiten zu können. "Wir werden dann mit einer Verzögerung von ein, zwei Wochen letztendlich einen massiven Anstieg der Erkrankungszahlen sehen", so die Virologin im Ö1-Morgenjournal.

"Chaos-Verordnungen"

Scharfe Kritik an der frühen Sperrstunde kommt von Gastronomie und Tourismus. Der Gesundheitsminister solle sich überlegen, "ob er nicht zu seinem angestammten Amt zurückkehrt und das Ministeramt sein lässt und es jemandem anderen übergibt, der das sicher besser machen könnte," meinte etwa der WKÖ-Obmann der Gastronomie, Mario Pulker.

ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl, gleichzeitig Seilbahn-Vertreter, bezeichnete die "Chaos-Verordnungen" als "Desaster". Sie würden "wenig bis gar nichts" nützen und seien "unerträglicher Ausdruck von Unfähigkeit und Ignoranz".

Weitere Regeln

Ebenfalls neu sind die Regeln, die für Veranstaltungen gelten. Kleinere Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstagspartys dürfen bis zu 25 Personen besuchen, aber das nur, wenn diese geimpft oder genesen sind. Der 2-G-Nachweis genügt auch bei Veranstaltungen bis zu 500 Teilnehmern mit zugewiesenen Plätzen.

Bei Events mit bis zu 1.000 Besuchern ist dann schon ein PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, erforderlich. Maximal sind 2.000 Personen bei Veranstaltungen erlaubt, da muss man als Teilnehmer aber nicht nur getestet und geimpft bzw. genesen sondern auch schon geboostert sein. Masken sind bei Veranstaltungen nur indoor zu tragen.

Neue Einreiseregeln

Neue Regeln bei der Einreise nach Österreich gelten schon seit Samstag. Im Wesentlichen gibt es Verschärfungen für Personen aus den von der Omikron-Variante schon früh stark betroffenen Staaten Großbritannien, Niederlande, Dänemark und Norwegen.

Einreisende aus jenen Gebieten müssen grundsätzlich zwingend für zehn Tage in Quarantäne. Ausgenommen davon sind jedoch dreifach Geimpfte mit gültigem PCR-Test.

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