Chronik/Österreich

Freitag ist Aufsperrstund': Alles über die Regeln und das Wirte-Paket

Am Freitag dürfen die Wirte endlich wieder aufsperren. Der bisher entstandene wirtschaftliche Schaden ist groß und soll mit einem "Wirte-Paket" abgefedert werden: Eine Entlastung von 400 Millionen Euro ist geplant, Näheres will die Regierung am Montag präsentieren.

Das Gastro-Comeback am 15. Mai wird unter strengen Auflagen erfolgen: Kellner mit Mund-Nasen-Schutz, zwischen den Besuchergruppen muss ein Abstand von mindestens einem Meter herrschen. Dauern darf’s nur bis 23 Uhr, reservieren ist zwar nicht Pflicht, aber ausdrücklicher Wunsch der Regierung – das sei schließlich auch international üblich. Ob das auch den schnellen Espresso betrifft?

Trotz vieler Unsicherheiten haben viele die Wiedereröffnung erhofft – zumindest in Wien, wie eine Umfrage der Wiener Wirtschaftskammer zeigt. Obwohl 80 Prozent der Befragten die Notwendigkeit von Betriebsschließungen verstanden haben, hatten sich 70 Prozent eine rasche Wiedereröffnung gewünscht. So wie früher, nämlich vor Corona, wird es wohl trotzdem nicht. Denn obwohl ein Großteil der Gäste (80 Prozent) die Branche unterstützen will, bekunden 66 Prozent gedämpfte Besuchsabsichten: Weniger Arbeit heißt eben auch weniger Geld. Manche werden wohl auch einfach verunsichert sein.

Und nicht nur die Gäste. "Vor dem 15. Mai hab’ ich gehörigen Respekt, mit all den Auflagen", sagt Patrick Schönberger, der auf der Wiedner Hauptstraße im vierten Bezirk in Wien eine Caffè-Bar samt Web-Shop für Kaffeebohnen betreibt. Kaffee zum Mitnehmen anzubieten, das habe ihm zunächst die Wirtschaftskammer verunmöglicht, sagt er. Erst seit Kurzem hat er damit eine neue Einnahmequelle gefunden. "Wir haben 90 Prozent Stammkunden, die kommen auch, wenn sie nur vor der Tür stehen können."

Das wird gerade in kleinen Cafés wichtig sein. Denn: Egal, wie klein das Café oder Beisl ist – der Mindestabstand von einem Meter muss auch dort eingehalten werden.

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