Schlierenzauer verzichtet auf Japan-Reise

Schlierenzauer verzichtet auf Japan-Reise
Der Tiroler Skispringer lässt die Weltcupbewerbe in Sapporo aus und bereitet sich lieber auf die WM in Falun vor.

Eigentlich hat Gregor Schlierenzauer ja ein Faible für Japan. Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf, wie der Tiroler Skispringer nun einmal einer ist, springen ihn in Fernost die ungewöhnlichen Motive nur so an. Außerdem hat er seinerzeit in Sapporo seinen ersten großen Titel gefeiert (Mannschafts-WM-Gold 2007). "Cooles Land", sagt Schlierenzauer, "muss man gesehen haben."

Trotzdem macht der 25-Jährige nun schon seit Jahren einen großen Bogen um Japan. Wann immer der Skispringer-Weltcup den obligaten Abstecher nach Sapporo macht, dann bleibt Gregor Schlierenzauer am Boden und daheim im Stubaital. Auch in dieser Saison macht der 53fache Weltcupsieger da keine Ausnahme. Während die meisten seiner ÖSV-Teamkollegen nach dem Weltcup-Wochenende in Zakopane weiter nach Japan reisen, legt Schlierenzauer eine Wettkampfpause ein.

Die beiden Springen in Sapporo (24., 25. Jänner) passen ihm schlicht nicht ins Konzept. So kurz vor der Nordischen WM in Falun (18.2.bis 1.3.) will der Tiroler nicht um die halbe Welt reisen. Zumal die Bewerbe in Sapporo traditionell eine Windlotterie sind und die japanischen Springen dort nicht selten sogar abgesagt werden müssen. Und für die Gesamtweltcup-Wertung ist Schlierenzauer in diesem Winter nicht auf jeden Punkt angewiesen, die Kristallkugel hat der zweifache Weltcup-Gesamtsieger ohnehin bereits abgeschrieben. "Mir geht's darum, dass ich die Sicherheit in meinen Sprüngen wieder finde", erklärt der Tiroler.

"Ich habe früher sogar mit Fehlern gewonnen"

Nach den vielen Änderungen im Sommer - neuer Cheftrainer, neue Bindung, neue Trainingsinhalte - befindet sich Gregor Schlierenzauer immer noch auf der Suche nach der Leichtigkeit vergangener Tage. "Früher habe ich mir Fehler erlauben können und habe trotzdem gewonnen", erinnert sich der 25-Jährige, "da habe ich viele Siege durch Improvisieren gefeiert." Wer aber heute im Skispringen gewinnen will, der darf sich keinen Fehler leisten. Zu sensibel ist das Material geworden, zu groß auch die Leistungsdichte. Zwar hat Schlierenzauer auch in diesem Winter schon gewonnen (Lillehammer), "aber da habe ich auch ein wenig von den Verhältnissen profitiert."

Gregor Schlierenzauer wird seine persönliche Wettkampfpause nun zum intensiven Training verwenden. Feintuning steht da vor allem auf dem Programm, um die Saisonziele noch zu verwirklichen. Bei der WM in Falun hat der Tiroler eine Einzelmedaille im Visier, und da ist ja auch noch die Rekordmarke von Hermann Maier. Von den 54 Weltcupsiegen, die der Salzburger Skistar seinerzeit gefeiert hat, ist Schlierenzauer (53) nur mehr einen Katzensprung entfernt.

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