Österreich unterliegt Lettland

Österreichs Team (re. Michael Raffl) rutschte gegen die Letten aus.
Nach dem 1:2 n.V. steht Österreich am Montag gegen Deutschland unter Druck.

Das Zittern geht weiter. Österreich verlor am Samstag gegen Lettland mit 1:2 nach Verlängerung und hat somit auch die zweite Chance auf den Klassenerhalt vergeben. Um diesen zu schaffen, müsste Österreich am Montag gegen Deutschland punkten. Würde ein Sieg gelingen, wäre der Klassenerhalt so gut wie sicher. Es kann aber auch ein Punkt reichen, wenn Frankreich gegen Schweden und Lettland nicht punktet.

Österreich lieferte trotz der Niederlage eines der besten Spiele in den letzten Jahren. Vor 12.735 Zuschauern in Prag dominierte das Team die Letten über weite Strecken. "Es war unsere stärkste Leistung bei der WM", sagte Teamchef Daniel Ratushny.

Mit ihren aggressiven Attacken ließen die Österreicher kaum einen geordneten Spielaufbau der Letten zu. Und auch in der Offensive trat das Team mit viel Einsatz auf. Aber mit wenig Effizienz im Abschluss.

Brian Lebler war der einzige, der Lettland-Keeper Edgars Masalskis bezwingen konnte. Der bullige Linz-Stürmer wurde von Michael Raffl ideal freigespielt und traf ins lange Eck (17.).

Die Letten igelten sich hinten ein und spielten auf Konter. Nachdem Lebler einen Querpass um Millimeter verfehlt hatte, kamen die Letten zu einem Vorstoß, den Darzins zum 1:1 verwertete (33.). Plötzlich war es wieder ein Psychospiel. Im Schlussdrittel hätten die Österreicher drei, vier Tore schießen müssen. Alleine in den letzten Minuten hatten Thomas Raffl (54., 58.) und Michael Raffl (60.) hochkarätige Chancen auf das 2:1, das den Klassenerhalt bedeutet hätte. Doch dann fiel in der Verlängerung mit dem ersten Schuss das 1:2 durch Daugavins (61.). Ratushny sagte verärgert: "Dieses Resultat macht mich wütend. Ich hoffe, jetzt fallen in der nächsten Partie ein paar Tore für uns. Die Spieler hätten es sich verdient."

Michael Raffl war wegen seiner vergebenen Möglichkeiten wütend: "Aber wir haben super Charakter gezeigt." Die Chancen für den Klassenerhalt? "Die Deutschen sind sicher in Reichweite.

Das Video zum Spiel

Prag, 12.735

Tore: Lebler (17.) bzw. Darzins (33.), Daugavins (61.)

Strafminuten: 2 bzw. 6 plus 10 Disziplinar Jerofejevs

Österreich: Starkbaum - Pallestrang, Heinrich; Mühlstein, Altmann; Schumnig, F. Iberer; Peter - Herburger, M. Raffl, Lebler; Latusa, Komarek, Th. Raffl; Rotter, Hundertpfund, M. Geier; Cijan, Fischer, N. Petrik

Lettland: Masalskis - K. Redlihs, Jerofejevs; Sotnieks, Galvins; Sirokovs, Cibulskis; Jass - Darzins, Daugavins, Dzerins; Sprukts, M. Redlihs, Bukarts; Abols, Cipulis, Indrasis; Saulietis, Berzins, Bajaruns; Skvorcovs

WM: Ergebnisse und Tabellen

Szenarien für den Klassenerhalt des österreichischen Nationalteams bei der Eishockey-WM in Prag. Österreich spielt noch gegen Deutschland (Montag, 16.15) und Kanada (Dienstag, 12.15/beide live ORF Sport+) und benötigt zumindest noch einen Punkt. Um den Klassenerhalt kommt es damit zu einem Dreikampf zwischen Lettland (4), Frankreich (3) und Österreich (3).

Theoretisch hat auch Deutschland den Klassenerhalt noch nicht sicher.

Das Restprogramm der Abstiegskandidaten: Deutschland - Österreich (Montag, 16.15), Schweden - Frankreich (Montag, 20.15), Kanada - Österreich (Dienstag, 12.15), Lettland - Frankreich (Dienstag, 16.15.).

Die Möglichkeiten

Bei einer Niederlage gegen Deutschland in der regulären Spielzeit und der zu erwartenden Niederlage gegen WM-Topfavorit Kanada steigt Österreich ab.

Wenn Österreich gegen Deutschland oder Kanada einen Punkt holt (Niederlage nach Verlängerung oder Penaltyschießen), darf Frankreich keinen Punkt mehr machen.

Holt Österreich gegen Deutschland und Kanada insgesamt zwei Punkte (ein Sieg nach Verlängerung oder Penaltyschießen oder zwei Niederlagen nach Verlängerung/Penaltyschießen), dürfte Frankreich nur noch einen Zähler holen oder müsste Lettland gegen Frankreich in 60 Minuten verlieren.
Gewinnt Österreich gegen Deutschland in 60 Minuten, wäre das ÖEHV-Team ziemlich sicher gerettet. Deutschland könnte Österreich nur überholen, wenn sie gegen Tschechien punkten. Lettland müsste gegen Frankreich gewinnen und Frankreich zusätzlich gegen Medaillenanwärter Schweden.

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