Die Capitals bewahrten mit blauem Auge den Durchblick

Matthew Dzieduszycki: Der Mann mit dem blauen Auge erzielte zwei Tore
Die Wiener stehen nach dem 3:1-Sieg gegen Bozen knapp vor dem Einzug ins Play-off.

Matt Dzieduszycki sieht zum Fürchten aus. Sein linkes Auge ist halb zugeschwollen, violett unterlaufen, der Augapfel blutrot.

Videointerviews verweigerte der 35-jährige Kanadier gestern aus optischen Gründen. Auf dem Eis sah er besser aus, der Stürmer der Vienna Capitals. Zwei Tore erzielte er beim 3:1-Erfolg seines Teams gegen Bozen und wurde damit zum Matchwinner. Am vergangenen Dienstag hatte er beim 4:1-Erfolg in Znaim einen Schläger ins Gesicht bekommen. "Am Freitag war das Auge komplett zu. So konnte ich gegen Innsbruck nicht spielen. Zum Glück ist es am Samstag ein wenig aufgegangen", sagte Dzieduszycki.

Behindert habe ihn die Schwellung gegen Bozen kaum noch. Bei seinen Treffern hatten auch die Assistenten die Hauptarbeit. Beim 2:0 kam der Pass von Jonathan Ferland durch die Beine von Bozen-Verteidiger Oberdörfer (20.) perfekt, beim 3:1 umkurvte Andreas Nödl das Tor von hinten und spielte traumhaft backhand auf den am langen Eck postierten Torschützen (56.).

Starker Beginn

Das 3:1 war die Entscheidung. Nach einer enorm starken Leistung im ersten Drittel fielen die Wiener zurück, und hatte Bozen mehr vom Spiel. Nach dem 1:2 durch Pope (22.) sollte dem Team von Ex-Caps-Coach Tom Pokel der Ausgleich nicht mehr gelingen. Die Partie war derart spannend, dass trotz der 5350 Zuschauer die Anweisungen der Spieler untereinander bis unters Hallendach zu hören waren.

Dass die Capitals mit vier Punkten Vorsprung auf die siebtplatzierten Bozener schon mit einem Bein in der Zwischenrunde der Top-sechs sind, wollte Dzieduszycki nicht hören: "In den letzten zehn Spielen geben die Teams immer ihr Bestes. Wir müssen auch voll weiterspielen. Man kann den Schalter im Play-off nicht einfach umlegen." In den letzten beiden Spielen in Laibach und Innsbruck sollte aber nichts mehr passieren. Schon gar nicht, nachdem die Wiener die letzten sechs Spiele in Folge alle gewonnen haben.

Coach Jim Boni war stolz: "Der Sieg gegen Bozen war eine großartige Mannschaftsleistung. Wenn man sieht, dass Bozen eine vierte Linie nur mit italienischen Nationalspielern hat, ist dieser Erfolg hoch einzustufen."

Aufregung beim KAC

Die rechnerische Chance auf die Top-sechs hat sich gestern auch der KAC noch erhalten. Allerdings mithilfe der Referees. Denn Profi-Schiedsrichter Warshaw und Kollege Gruber übersahen, dass beim Tor von Lundmark in der Verlängerung fünf statt vier Spieler auf dem Eis waren. Das Tor hätte also nicht zählen dürfen. Es wird als falsche Tatsachenentscheidung betrachtet werden.

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