Grödig in der EL-Quali eine Runde weiter

Niederlage ohne Wert: Nach dem 4:0 auswärts konnten es Matthias Maak (re.) und seine Grödiger gegen Cukaricki lockerer angehen.
Grödig unterliegt daheim Cukaricki 1:2, steigt aber dank des 4:0 aus dem Hinspiel auf.

Schon erstaunlich, was für einen Zinnober zwei einzelne Menschen veranstalten können. Die beiden nimmermüden Trommler im Grödiger Fanblock, der mehr einem Fanblöckchen glich, malträtierten ihre Instrumente, als wollten sie auch noch die Daheimgeblieben im zwölf Kilometer entfernten Grödig unterhalten.

Immerhin 2.000 Anhänger aus der 8.000-Seelen-Gemeinde haben die Grödiger Mannschaft zur "Auswärtspartie" nach Salzburg begleitet, wo das Überraschungsteam der Vorsaison auf Geheiß der UEFA seine Europacup-Heimspiele austragen muss. Und der nächste Kurztrip steht den Grödigern bereits ins Haus: nach dem erwarteten Aufstieg gegen Cukaricki Belgrad (Gesamtscore 5:2) bekommen es die Salzburger in einer Woche in der dritten Europa League-Qualifikationsrunde mit Zimbru Chisinau aus Moldawien zu tun.

Dem Rückspiel gegen Cucaricki Belgrad fehlte nach dem souveränen 4:0-Erfolg im ersten Duell die Brisanz – und wohl auch deshalb den Spielern von Grödig die letzte Konsequenz. Die Salzburger gingen zwar nach einer halben Stunde durch Verteidiger Karner verdient in Führung, doch nach der Pause war bei den Gastgebern offenkundig die Luft draußen. So kamen die Serben schließlich relativ einfach zu zwei Treffern (61., 65.) und zu einem 2:1-Auswärtssieg.

Für die Grödiger gehen nun die ungewohnten englischen Wochen weiter. Schon am Sonntag wartet die Liga-Heimpremiere gegen Sturm, am Donnerstag geht das Europacup-Abenteuer gegen Chisinau weiter. Grödig-Manager Christian Haas denkt bereits weiter. "Ich glaube, dass wir auch da gute Chancen haben, noch eine Runde zu überstehen. Und danach gäbe es große Gegner."

Salzburg, Red Bull Arena, 2.129 Zuschauer, SR Grinfeld (ISR)

Hinspiel 4:0 - Grödig mit Gesamtscore von 5:2 in der 3. Runde

Tore:
1:0 (29.) Karner
1:1 (61.) Bojic
1:2 (65.) Stojiljkovic

Grödig: Stankovic - Handle, Maak, Karner, Strobl - Brauer, Nutz - Schütz (46. Huspek), Tomi (85. Djuric), Boller (62. R. Wallner) - Reyna

Cukaricki: Ristic - Stojkovic, D. Pavlovic (80. Jankovic), Boljevic, Brezancic - D. Srnic (89. Radovanovic), Todorovic - A. Pavlovic (85. Matic), Bojic, S. Srnic - Stojiljkovic

Michael Baur (Grödig-Trainer): "Dass wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, ist klar. Trotzdem möchte ich der Mannschaft gratulieren. Sie hat eine tolle Leistung abgeliefert. Wir waren drei Halbzeiten die bessere Mannschaft. Das letzte Viertel war nicht so aufregend. Es war auch ein bisschen die Müdigkeit zu sehen. Wenn man im Kopf müde ist, dann ist man auch in den Beinen müde. Die Konzentration war auch weg. Wir haben die Runde souverän gemeistert. Trotzdem ist es schade, dass wir das Spiel zu Hause nicht haben gewinnen können."

Christian Haas (Grödig-Manager): "Die Freude ist riesengroß, mit einem Gesamtscore von 5:2 aufzusteigen. Natürlich habe ich gezittert. Man hätte einen Elfer geben können, dann schaut es vielleicht ganz anders aus. Im Fußball weiß man nie, wie es weitergeht."

Maximilian Karner (Grödig-Torschütze): "Wir freuen uns über den Aufstieg, aber der Ärger über die Niederlage ist auch groß. Wir sind nach der Pause nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und das Pressing hat nicht funktioniert. Es ist ein einmaliges Erlebnis, das erste Tor in einem Europa-League-Spiel zu schießen."

Cican Stankovic (Grödig-Torhüter): "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, in der zweiten Hälfte hat aber auch die Bereitschaft gefehlt. Hauptsache, wir sind eine Runde weiter. Bei der Strafraum-Szene hat der Schiedsrichter die richtige Entscheidung getroffen."

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