Onisiwo ist in Mainz endlich angekommen

Karim Onisiwo kommt bei Mainz immer besser in Schuss.
Der einmalige ÖFB-Teamstürmer überzeugte bei seinem Startelf-Debüt für den deutschen Bundesligisten.

Karim Onisiwos Start bei seinem neuen Klub FSV Mainz 05 verlief eher schleppend. Dem Rechtsstreit mit Ex-Arbeitgeber Mattersburg und der anschließenden Einschaltung der FIFA in die Vertragscausa folgte eine Zehenverletzung, die den gebürtigen Wiener noch länger an seinen Tribünenplatz band.

Mitte März war es dann endlich soweit, gegen Dortmund feierte der Winterneuzugang der Mainzer sein Debüt in der deutschen Bundesliga. Onisiwo wurde in der 62. Spielminute eingewechselt. Dieser Einsatz sollte vorerst sein längster sein, denn in den folgenden fünf Runden kam der Ex-Mattersburger insgesamt auf etwa 30 Spielminuten. Jeweils kurz vor dem Schlusspfiff eingewechselt, konnte Onisiwo kaum Akzente setzen. Bis zum vergangenen Samstag.

Die Wende

Onisiwo kam im Heimmatch gegen den Hamburger SV zu seinem Startelf-Debüt, in dem er vollends überzeugen konnte. Nach 90 Minuten standen fünf Torschüsse zu Buche – beinahe die Hälfte der Mainzer Mannschaft beim torlosen Unentschieden. "Ich war sehr zufrieden, er war einer der positiven Auffälligkeiten", sagte Mainz-Coach Martin Schmidt gegenüber dem kicker und setzte noch einen drauf: "Überraschend gut." Besonders gefallen haben dem Schweizer Onisiwos "Intensität im Anlaufen, seine Aggressivität gegen den Ball und die Innenverteidiger".

Der einmalige ÖFB-Teamspieler ist plötzlich nicht nur ein Mann für die letzten paar Minuten vor dem Schlusspfiff, sondern ein Hoffnungsträger des Bundesligisten, der einen Platz in der Europa-League-Qualifikation so gut wie sicher hat. "Das war ein Zeichen, dass er in der Bundesliga angekommen ist und uns verstärken kann. Er passt in unsere Spielphilosophie rein. Er ist ein Konterstürmer, hat eine gute Zweikampfbilanz und ist schnell in die Tiefe, auch mit dem Ball am Fuß“, sagt Schmidt und kündigt in der Vorbereitung für die kommende Bundesliga-Saison Arbeiten an Onisiwos „vollständiger Integration in das Mainzer System“ an.

Ob der 24-Jährige die volle Saisonvorbereitung für den deutschen Tabellensiebenten absolviert, hängt auch von Teamchef Marcel Koller ab. Sein bisher einziges Länderspiel bestritt der Flügelstürmer im November gegen die Schweiz. Es dürfte vorerst sein letztes sein, denn Koller wird wohl auch bei der EURO auf sein Stammpersonal setzen. Und zu diesem gehört Karim Onisiwo nicht. Noch nicht.

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