Austria Wien und die beinharte Realität

Die Austria trug nach dem klaren 0:3 gegen Atlético Madrid nicht Trauer.

Sie waren gar nicht so richtig enttäuscht, die Austrianer. Zu groß war der Unterschied zwischen ihnen und Atlético Madrid gewesen. In manchen Situationen hatten sie mithalten können, das mag zum Trost gereichen. „Das ist die Niederlage, die am wenigsten wehtut“, gibt Daniel Royer zu, der in den drei Spielen in der Königsklasse konstant starke Leistungen geboten hat. „Wir wussten ja, dass wir alles abrufen müssen, und Atlético darf umgekehrt nicht den besten Tag haben.“ Und genau das war auf beiden Seiten nicht der Fall.

Nach drei Spielen und einem Punkt fällt die Champions-League-Bilanz der Veilchen dennoch positiv aus. Am Dienstag wurden sie trotz des 0:3 von ihren Fans gefeiert. „Sie schätzen, wie wir uns präsentieren“, vermutet Royer, der sich mit seinen Vorstellungen vielleicht in die Notizbücher so mancher Scouts dribbelte. „Vielleicht ist das so, aber das interessiert mich derzeit überhaupt nicht. Ich bin erst vor Kurzem zur Austria gekommen, habe mich zunächst an alles gewöhnen müssen und fühle mich jetzt im Verein und in Wien sehr wohl.“

KURIER-Noten: Nur Royer fiel wirklich auf

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Neue Ziele

Drei Spiele sind noch zu absolvieren in der Eliteliga, die Austrianer setzen sich als Gruppenletzter neue Ziele. „Wir wollen endlich ein Tor machen und vielleicht auch ein Spiel gewinnen.“ Ähnlich sieht es Trainer Nenad Bjelica. „Wir haben schon einige Ziele erreicht, wie den Einzug in die Gruppenphase oder den Punktgewinn in St. Petersburg. In den nächsten Spielen versuchen wir, zu gewinnen. Wenn am Ende der dritte Platz möglich ist, wäre das ein weiteres tolles Ziel, mit dem viele nicht gerechnet hatten.“ Es wird aber schwer, da Zenit St. Petersburg beim FC Porto siegreich war.

Die Austria will weiterhin jedes Duell genießen und den Beweis antreten, mit den Besten der Besten mithalten zu können. Royer: „Das macht extrem viel Spaß, weil wir nichts zu verlieren haben. Ich versuche, meine Stärken auszuspielen.“ Eine freche Spielweise, Dribblings auf der Flanke. „Bisher bin ich zufrieden mit meinem Auftreten, aber es kann noch besser werden.“ Das gilt freilich auch für die gesamte Mannschaft.

Die spanischen Medien schrieben durchwegs von einem Spaziergang von Atlético durch den Wiener Prater. Marca feierte Diego Costa: „Diego, von welchem Planeten kommst du?“ Dem brasilianischen Stürmer mit spanischem Pass gehören die Lobeshymnen nach dem 3:0. „Atlético-Konzert mit Costa als Tenor“ (Mundo Deportivo) und „Spaziergang mit zwei Toren von Costa“ (Sport) vermeldeten zwei weitere Sporttageszeitungen auf ihren Titelseiten.

Der Blick der Veilchen ist nach vorne gerichtet, am Horizont erscheint schon der nächste Gegner: Rapid.

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