Tour de KURIER: Pokémon fangen am Wörthersee
Radurlaub ist nicht nur eine Option für Senioren mit viel Tagesfreizeit, Familien mit kleinen Kindern und Hobbysportler mit Pferdelungen. Radurlaub, das kann auch die Generation 25 bis 29! Kein Schmäh der Österreich Werbung, sondern eine konkrete Erfahrung auf der achten Etappe der Tour de Kurier.
Nur wenig später nächster Stopp: beim Strandbad Klagenfurt. Während ältere Semester hier vielleicht die nahe liegende Option „schwimmen“ auswählen würden, lassen zwei aus der Gruppe ihre Räder stehen, um Poké- mon zu fangen. Was ihre Freunde sichtlich belustigt!
Auch hier am See wollen wilde Pokémon gefangen werden. Suchtfaktor? Kaum ist der Lendkanal überquert, kommt schon wieder das Kommando der beiden Spieler: „Stopp!“
Kühlung nach Steigung
Bis Maria Wörth wechseln sich weitere Anstiege und luftige Abfahrten ab. Bei der Kirche lassen die jungen Radtouristen ihre Räder stehen und gehen hinunter zum See. Redakteurin Elisabeth Sulz erklärt: „Der Ausblick interessiert uns hier weniger. Schöner ist es, die Füße im Wörthersee zu kühlen.“
Der Wirt, der die Räder verliehen hat, fragt: „Seid ihr wirklich um den See geradelt?“ Zur Antwort bekommt er ein stolzes Nicken. Während der Regen stärker wird, massieren die Duschen in der Pension die müde Muskulatur. Eine halbe Stunde später kommt wieder die Sonne durch und das Sextett macht sich auf ins Promenadenbad in Pörtschach.
Abgekühlt beschließt man, den Pyramidenkogel und die Aussichtswarte zu bezwingen. Auf der Serpentinenstraße sind alle froh, die Strecke nicht raufradeln zu müssen. Oben wird nicht nur ob des Sonnenuntergangs gestaunt: „Da sind wir rundherum gefahren!“ Ein Grund mehr, um am Abend im Strandclub Velden zu chillen und anzustoßen.
Strandclub in Velden: Seepromenade 15, 04274 / 51 101; www.strandclub.com
Restaurant Karawankenblick in Keutschach am See: Linden 20, 04273/2447; www.karawankenblick.info
Pörtschacher Stüberl mit Radverleih: Hauptstraße 142, 04272 / 26 007; www.poertschacherstueberl.at
ÜbernachtungsmöglichkeitenPension Christl in Pörtschach: 10.-Oktober-Straße 89, 04272 / 3758; www.christl-woerthersee.at
Hotel-Gasthof Seerösl in Krumpendorf: Heinzelweg 19, 04229 / 2479; www.seeroeslamwoerthersee.at
Hotel Pension Pfefferdohle in Velden: Forstseestraße 28, 04274 / 3026; www.pfefferdohle.at
SehenswürdigkeitenMinimundus – kleine Welt am Wörthersee: Klagenfurt, Villacher Straße 241, 0463 / 21 19 40; www.minimundus.at
Aussichtsturm Pyramidenkogel: Keutschach am See, Linden 62, 04273 / 2443; www.pyramidenkogel.info
Schloss Velden und Wörthersee-Promenade: Schlosspark 2 – 8, www.residenzenschlossvelden.com
LITERATURTIPPKärnten: Radfahren entlang der Kärntner Flüsse und Seen, Verlag Esterbauer, 14,90 €.
01. ETAPPE / 17. JULI 2016
Prolog: Race Across Steiermark.
02. ETAPPE / 20. JULI 2016
Mit Kindern auf dem Steyrtalradweg.
03. ETAPPE / 24. JULI 2016
Auf dem Schrammelradweg im Waldviertel.
04. ETAPPE / 27. JULI 2016
Rad, Boot, Bahn: Die Wolfgangsee-Trilogie.
05. ETAPPE/31. JULI 2016
Opa, Papa, Sohn: Rund um den Bodensee.
06. ETAPPE/ 03. AUGUST 2016
Transalp-Tour: Von Krimml nach Bruneck.
07. ETAPPE/ 07. AUGUST 2016
Dem Veltliner auf der Spur im Weinviertel.
08. ETAPPE / 10. AUGUST 2016
Um den Wörther See radeln – und chillen.
09. ETAPPE / 14. AUGUST 2016
Adrenalin! Im Ötztal Radmarathon fahren.
10. ETAPPE / 17. AUGUST 2016
Nach Süden! Entlang von Mürz und Mur.
11. ETAPPE / 21. AUGUST 2016
Gott! Radpilgern von Wien nach Mariazell.
12. ETAPPE / 24. AUGUST 2016
Die Hohen Tauern zum Auspowern.
In all den Jahren auf dem Rennrad konnte der inzwischen 34-jährige Radprofessional Christoph Strasser viel Erfahrung sammeln. Auch in punkto leichtes Reisegepäck und Wegzehrung. Hier eine Auflistung jener nützlichen Dinge, die Strasser on tour immer dabei hat:
Zwei große gefüllte Trinkflaschen und Elektrolytgetränkepulver (eine Flasche pro gefahrene Stunde gilt als Faustregel), eine Banane, eine Packung Flüssignahrung, Reserveschlauch, Luftpatrone, Werkzeug für unterwegs, 5 Euro, Bankomatkarte, E-Card, Mobiltelefon, Rad-Navi am Lenker. Für den Fall, dass es unterwegs dunkel wird, hat er am Rad auch ein fixes Rücklicht montiert.
Für das Rad: Ersatzschlauch, Luftpumpe und Werkzeug.
Für den Körper: Sonnenschutz, Creme für die Weichteile, Zahnbürste, Waschzeug, Waschlappen, mittelgroßes Handtuch und Helm (dient nebenbei auch als Sonnen- bzw. Regenschutz).
Zum Anziehen: Knickerbocker, kurze Sporthose, dünne lange Hose, Trikot aus Merinowolle (atmungsaktiv), helles, knitterfreies Hemd, leichter Fleece-Pulli mit Zipp, leichte atmungsaktive Regenjacke, Unterhosen, Badehose sowie Radhandschuhe.
Schuhwerk: Radschuhe für SPD-Pedale, leichte Flipflops oder Espadrillos sowie dünne kurze Baumwollsocken.
Packtaschen: Zwei wasserdichte Taschen (40 Liter), Lenkertasche für Handy, Fotoapparat, Geldbörse, Dokumente und Radkarte.
Rodingersdorf im Waldviertel. Dort, in einem alten Bauernhof, ist der Salzburger Roland Esterbauer heute zu Hause. Und auch sein Verlag. Den kleinen Ort in der Nähe von Sigmundsherberg muss man auf der Karte suchen. Ein Glück, dass Esterbauer ebensolche produziert. Der Verlag Esterbauer ist eine österreichische Erfolgsgeschichte – und ein Exportschlager, speziell in Deutschland. Vor allem jene erste große Karte des Verlags, die gute Orientierung auf dem Donauradweg bietet, wurde zum absoluten Klassiker für deutschen Radtouristen. Deshalb arbeiten neben den 16 Mitarbeitern in Rodingersdorf weitere sieben in einem Stadtbüro in Berlin.
Die Vermessung der Welt bzw. von Radwegen ist heute ein aufwendiges Unterfangen: Redakteure des Verlags fahren jede Tour vorab mit dem Rad und dem Auto ab. Ihre Erfahrungen und GPS-Daten werden in die Karten (auch online) eingetragen. Von ihrem Know-how profitiert in den nächsten Tagen auch der KURIER. Drei der zwölf Touren werden von Esterbauers Leuten vorgestellt.
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