Stefan Wehinger verlässt Team Stronach

APA8129112 - 05062012 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 024 WI - Bei der Westbahn kommt es zu Änderungen in der Geschäftsführung. Stefan Wehinger gibt die Geschäftsführung der WESTbahn Management GmbH ab und scheidet aus dem Unternehmen aus. Im Bild Stefan Wehinger, am Dienstag, 24. November 2011, während eines Interviews mit der APA in Wien. APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT
Nach Frank Stronachs Tirol-Entscheidung wirft auch der "General Manager" das Handtuch.

Frank Stronachs Machtwort beendet nicht nur einen beinharten Machtkampf in Tirol, sondern auch eine Karriere in Wien: Stefan Wehinger, einst Manager bei der Westbahn und zuletzt „General Manager“ im Team Stronach, geht.

„Wehinger hat alle Funktionen zurückgelegt“, bestätigt ein Sprecher des Team Stronach entsprechende Informationen des KURIER. Der Abgang sei unmittelbar mit den Ereignissen in Tirol begründet. „Er hat sich dort sehr exponiert.“

Gemeinsam mit dem ebenfalls vor kurzem ausgeschiedenen Kommunikationsberater Rudi Fußi hatte sich Wehinger massiv für die unterlegene Liste um Sonja Ulmer eingesetzt.

Die nunmehr von Stronach unterstützte Liste Mayr wurde massiv unter Druck gesetzt: „Es kann schon sein, dass in Gesprächen mit der Liste Mayr der Umgangston kein freundlicher war“, sagt Ex-Kommunikationschef Rudi Fußi zum KURIER: „Es ging schließlich um das Scheitern des ganzen Projekts.“

Umgangston

Der „unfreundliche Umgangston“ ist wohl untertrieben. Als man in Wien erfuhr, dass die ungeliebte Gruppe um Mayr eilends eine Stronach-Liste bei der Wahlbehörde in Tirol eingereicht hatte, soll Wehinger mit Millionenklagen und der Zerstörung der Existenz gedroht haben. Fußi wieder soll prophezeit haben, „den dritten Weltkrieg“ gegen die Listenvertreter anzuzetteln. Plakate ließ Fußi abmontieren. Er sagt: „Das Team hat beschlossen, den Wahlkampf einzustellen.“ Als Agentur habe man den Auftrag erfüllt.

Wie berichtet wurde der einstige Tiroler Teamkoordinator Alois Wechselberger nach Vorwürfen, eine rechte Hetz-Homepage zu betreiben, abgezogen. Mit ihm gingen Weggefährten wie Peter Prantl, Fabio Gruber und Hans Moser, die aber teils auf der Liste von Sonja Ulmer (Stronachs Wunsch-Liste) später wieder auftauchten.

Ende März reichten beide Listen bei der Wahlbehörde ein – die Liste Mayr bekam das Okay, darf bei der Landtagswahl antreten.

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