Neue Turbulenzen bei Stronach

APA12153266-2 - 03042013 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Länderporträt Tirol - Illustration zum Thema "Tiroler Landtagswahl 2013": Wahlplakate des Team Stronach und der Liste Fritz zur Landtagswahl 2013 aufgenommen am Montag, 1. April 2013, in Innsbruck. APA-FOTO: ROBERT PARIGGER
Stimmenfang offiziell beendet, doch seit Montag wird wieder plakatiert. Kommunikations-Chef Fußi muss gehen.

Offiziell ist der Wahlkampf gestoppt: Nach dem Streit um die Kandidatur des Team Stronachs in Tirol (wie berichtet kandidieren gleich mehrere Listen) herrscht weiter Verwirrung. „Wir haben den Wahlkampf gestoppt“, sagte am Montag ein Sprecher der Bundespartei zum KURIER. Es sei Schluss mit Inseraten und Plakaten. Aus Tirol hört man Gegenteiliges: Am Montag seien in Osttirol wieder Stronach-Plakate affichiert worden.

Fest steht, dass in Innsbruck tatsächlich einige Stronach-Plakate abmontiert wurden. Veranlasst haben soll dies Rudi Fußi. Der Kommunikationsberater von der Agentur mindworker soll nach dem Chaos in Tirol massiv Druck ausgeübt haben – doch nun muss er gehen.

Der Beratungsvertrag seiner Agentur sei ausgelaufen, schrieb Fußi am Montag in einem eMail an Vertraute. „Dies bedeutet, dass die Leitung der Kommunikationsagenden, die ich als Externer vorübergehend betreut habe, nun endlich einer internen Lösung zugeführt werden kann.“

Bisher hatte Fußi die Rolle des Kommunikationschefs immer zurückgewiesen. Zumindest vorläufig will er weiter die sozialen Medien (Twitter) betreuen.

Fußis Abgang könnte ein Anzeichen für eine Entspannung in Tirol sein: Am Mittwoch fliegt Frank Stronach selbst nach Innsbruck, um mit den Vertretern seiner Listen ein klärendes Gespräch zu führen und zwischen der Liste von Hans-Peter Mayr (tritt am 28. April als Team Stronach an) und Sonja Ulmer (ihre Liste wurde von der Landeswahlbehörde abgelehnt) zu vermitteln.

Schon am Dienstag wird Stronach zudem in einem weiteren Punkt Klarheit schaffen: Er präsentiert endlich sein Parteiprogramm im noblen Wiener Palais Ferstel.

Noch keinen Gesprächstermin gibt es hingegen mit seinem Team in Niederösterreich. Auch dort gärt es: Nach erfolgreicher Landtagswahl (fünf Mandate, ein Regierungssitz) hatte sich Stronach am 4. März für den einstigen Rechnungshof-Beamten Walter Laki als Klubobmann ausgesprochen. Die Nationalratsabgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger sollte Landesrätin werden. Die Entscheidung für Laki empörte Bezirksfunktionäre. Sie wollten den Landtagsspitzenkandidaten Ernest Gabmann junior als Fraktionsführer.

„Wir werden mit Frank reden, wenn er wieder da ist“, hatte ein Stronach-Anhänger dem KURIER gesagt. Daraus wird wohl nichts: „Ein Termin mit Frank ist nicht ausgemacht“, sagte Gabmann, der designierte Landesobmann des Teams, dem KURIER. Er habe „den klaren Auftrag, Walter Laki als Klubobmann bei unseren Abgeordneten durchzubringen“. Bemühen werde er sich, garantieren könne er für nichts: „Bei der Wahl unseres Klubchefs gilt ja das freie Mandat.“

Mitarbeit: M. Hofer

Kommentare