Androsch wünscht sich EU-freundliche Blaue

Hannes Androsch: "21 Prozent kann man nicht einfach abstempeln."
Der ehemalige Vizekanzler kann sich Gespräche mit den Blauen vorstellen - wenn sie sich gegen rechts und für die EU bekennen.

Die Vorbehalte in der SPÖ gegen die Freiheitlichen weichen weiter auf. Nun hat sich der ehemalige SPÖ-Vizekanzler Hannes Androsch unter bestimmten Bedingungen für Gespräche seiner Partei mit der FPÖ ausgesprochen. "21 Prozent kann man nicht einfach abstempeln. Man muss Gesprächsbereitschaft signalisieren", so Androsch gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. "Die FPÖ müsste vorweg Bedingungen wie ein Bekenntnis zu Migration, die Abgrenzung nach rechts und ein Bekenntnis zur europäischen Integration erfüllen", sagte er. Bedingungen, die Gespräche mit den Freiheitlichen aber utopisch wirken lassen.

Erst vor einigen Tagen meldeten sich allerdings auch andere Stimmen in der SPÖ, die eine Koalition mit den Blauen zumindest nicht ausschließen.

Große Koalition nur mit Änderungen

Sollte erneut eine Große Koalition zustande kommen, müsse sich einiges ändern. "Aus der Blockade- muss eine Reformpartnerschaft werden", forderte Androsch. In der Bildung schlug der Ex-Vizekanzler den beiden Parteien einen Kompromiss vor. Die SPÖ solle die Wiedereinführung von Studiengebühren zulassen, die ÖVP im Gegenzug die Einrichtung der Gemeinsamen Schule. In der ÖVP hätten sich die Landesorganisationen Vorarlberg, Salzburg und Tirol ohnehin schon für diese Schulform geöffnet. Die SPÖ könnte sich in Hinblick auf die Studiengebühren auf einen weiteren Ausbau von Stipendien konzentrieren. Damit hätten beide Seiten etwas gewonnen.

Eine Haltungsänderung der SPÖ hielt Androsch zudem bei Steuern und Pensionen für notwendig. Hier gebe es "falsche Positionen", bemängelte der ehemalige Vizekanzler und Finanzminister.

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