Hypo: Kulterer und Striedinger freigesprochen

Wolfgang Kulterer mit seinen Anwälten
Der Schöffensenat sah den Vorwurf der Untreue in der Causa Heli kompanija nicht bewiesen.

Die früheren Hypo-Manager Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger sind am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt vom Vorwurf der Untreue in der Causa Heli kompanija freigesprochen worden. Es ging um ein von der Hypo finanziertes Flugrettungsprojekt in Kroatien, das nie zustande gekommen war. Der Schöffensenat unter Vorsitz der Richterin Ute Lambauer folgte der Staatsanwaltschaft nicht.

Laut Anklage war der Hypo in der Causa ein Schaden von 1,1 Mio. Euro entstanden sein. Kulterer und Striedinger beteuerten während des gesamten Prozesses ihre Unschuld. Ihre Verteidiger hatten in den Schlussplädoyers Freisprüche gefordert, während Staatsanwalt Andreas Höbl den Tatbestand als erfüllt ansah.

Nicht rechtskräftig

Lambauer begründete die Freisprüche damit, dass im Prozess kein Hinweis auf eine bewusste Schädigung der Bank aufgetaucht sei. Staatsanwalt Höbl gab keine Erklärung ab, das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.

Ein Gutachter hatte alle Kredite für vertretbar erklärt, sagte Lambauer. "Übrig blieb dann noch die Aufstockung des Betriebsmittelkredits im August 2005." Diese war erfolgt, obwohl in diesem Monat die kroatische Regierung die Ausschreibung für den Flugrettungsdienst zurückgezogen hat. "Keiner der Zeugen hat bestätigt, dass die Angeklagten von der Einstellung der Ausschreibung in Kenntnis waren", erklärte die Richterin.

Die Anklage hätte sich darauf gestützt, dass der Sachbearbeiter trotz Bedenken einen positiven Kreditantrag gestellt habe. Die Vorstände hätten im Wissen, dass es ein unvertretbarer Kredit sei, den Antrag trotzdem bewilligt. "Im Verfahren hat es aber keinen Hinweis darauf gegeben. Es kann keineswegs ein Vorsatz, die Bank bewusst geschädigt zu haben, angenommen werden", sagte Lambauer.

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