Bedrohte Militärmusik: Zivilmusiker proben Aufstand

Landesrat Pernkopf bezweifelt Einsparung und will verhandeln
Noch wird abgewartet, ob Sicherheits-Landesrat eine Lösung mit Minister Klug erreicht.

Die Einschnitte bei den Militärmusikkapellen könnten jetzt zu einem "Zangenangriff" der niederösterreichischen Blasmusiker auf Wien führen. Sie warten aber noch ab, ob der Sicherheits-Landesrat Stephan Pernkopf eine Verhandlungslösung mit Verteidigungsminister Gerald Klug zustande bringt.

Durch die Verkleinerung der Militärmusikkapellen von 50 auf künftig 20 Musiker sind diese nicht mehr in der Lage, Märsche oder Hymnen zu spielen. Pernkopf bezweifelt jedoch die erwarteten Einsparungen. Denn dadurch würden zwar 90 aktive Soldaten eingespart. Sie sind aber Beamte, und müssen quasi beschäftigungslos bis zur Pension bezahlt werden. Und die Rekruten kosten das selbe Geld – egal, ob sie Trompete spielen oder nur das Gewehr putzen. Gleichzeitig, so Pernkopf, verliere das Bundesheer seinen effektivsten Werbeträger und ein Stück österreichischer, kultureller Identität. Nach Ostern will Pernkopf deshalb mit dem Minister verhandeln.

Die NÖ-Blasmusikszene plant einen Aufstand für den Fall, dass Pernkopf bei Klug abblitzt. Der Blasmusikverband hat 24.000 Mitglieder. Dort spielen bestens ausgebildete Ex-Rekruten die erste Geige. Sie wollen einen Sternmarsch auf den Ballhausplatz organisieren, und der Regierung ordentlich den Marsch blasen. Vermutlich wird der Marsch stattfinden. Denn ein Sprecher von Minister Klug verweist auf die dramatische Budgetsituation und den Umstand, dass das Musikpaket ohnehin mit der ÖVP ausverhandelt sei.

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