Lech Wałęsa: "Ich habe einen Fehler gemacht"

Lech Wałęsa
Polens Ex-Präsident dementiert, mit dem kommunistischen Inlandsgeheimdienst kooperiert zu haben.

Nach Anschuldigungen, er habe mit dem kommunistischen Sicherheitsapparat zusammengearbeitet, hat der polnische Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa einen "Fehler" eingeräumt. "Ich habe nicht mit dem Sicherheitsdienst kooperiert, ich habe kein Geld angenommen, aber ich habe einen Fehler gemacht", schrieb Wałęsa am Freitag in seinem Mikroblog.

Er habe aber sein Wort gegeben, nicht darüber zu berichten. "Der Mann, der Täter, der die Wahrheit aufklären kann, lebt noch und ich zähle darauf", schrieb Walesa von einer Reise nach Venezuela.

Aufdecker schränkt ein

Lukasz Kaminski, Direktor des für die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit zuständigen Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN), hatte am Donnerstag von einer authentischen Geheimdiensterklärung berichtet, die von Wałęsa unterzeichnet sei. Am Abend schränkte Kaminski im Nachrichtensender TVN24 ein, ein authentisches Dokument des Sicherheitsdienstes bedeute nicht, dass der Inhalt wahr sei. "Jedes historische Dokument muss verifiziert werden", betonte er.

Walesa hatte 1980 den Streik der Danziger Werftarbeiter angeführt und der kommunistischen Regierung die Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc (Solidarität) abgetrotzt.

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