Italiens Innenminister lobt Österreich

Angalino Alfano und ein österreichischer Amtskollege Wolfgang Sobotka (ÖVP).
Vor allem die Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei funktioniere sehr gut, hebt Angelino Alfano hervor.

Der italienische Innenminister hat am Samstag die gute Zusammenarbeit mit Österreich und mit seinem Amtskollegen Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik hervorgehoben. "Mit unserem pragmatischen Umgang haben wir die Errichtung einer Brenner-Mauer vermieden", sagte Alfano im Gespräch mit der APA beim Wirtschaftsseminar "Ambrosetti" im lombardischen Cernobbio.

"Die Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei funktioniert gut. Auch die Kontrollen in den Zügen, die über die gemeinsame Grenze verkehren, sind effizient. Wir haben den Druck von der Brenner-Grenze genommen. Wenn man bedenkt, dass noch im April die Rede von einer Brenner-Mauer war, die zum Symbol eines sich spaltenden Europas gewesen wäre, haben wir ein durchaus positives Resultat erreicht", kommentierte Alfano.

Faire Verteilung: Gemeinsam Druck auf die EU ausüben

Jetzt wolle Italien Druck auf die EU für eine effizientere Umverteilung der Flüchtlinge und eine Rückführung der Wirtschaftsmigranten ausüben, die kein Recht auf Verbleib in Europa haben. "Europa droht, mit seiner Umverteilungspolitik zu scheitern. Das wäre der Kollaps für ganz Europa", warnte der Minister. Zugleich drängte Alfano auf die Umsetzung des von Italien entworfenen "Migration compact", dem EU-Plan zur wirtschaftlichen Unterstützung der nordafrikanischen Länder.

Alfano beteuerte, dass Italien in der Lage sei, mit dem jüngsten Flüchtlingsansturm umzugehen. Wichtig sei jedoch eine bessere Verteilung der Flüchtlinge in den verschiedenen italienischen Regionen. "Italien hat 60 Millionen Einwohner und 8.000 Gemeinden. Wenn man die Lasten gerecht verteilt, ist die Flüchtlingsversorgung kein Notstand für das Land", so der Minister.

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