IS-Extremisten gründen TV-Sender "Kalifat Live"

Auf zehn Kanälen wollen die Islamisten ihre Gräuel-Propaganda ausstrahlen.

Dass die Terroristen des "Islamischen Staates" (IS) über gute Spezialisten im Technik- und IT-Bereich verfügen, beweisen sie mit den grauenhaften, aber handwerklich hervorragend gemachten Videos über Enthauptungen und andere Gewaltexzesse, die sie dann ins Internet stellen. Doch jetzt holen die IS-Stragtegen zu einem neuen Schlag aus: In Kürze soll nun der TV-Sender "Kalifat Live" ausstrahlen. Auf zehn Kanälen soll Propaganda in eigener Sache gemacht werden. Zudem wollen die Extremisten, die weite Teile Syriens und des Iraks kontrollieren und dort staatsähnliche Strukturen aufgebaut haben, drei Radiostationen betreiben. Dass es sich dabei nicht um freien Journalismus handelt, ist selbstredend: Alle Mitarbeiter dieser Medien müssen einen Treueschwur auf IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ablegen.

Am Samstag hat der IS nach übereinstimmenden Quellen im Irak mehr als 200 Jesiden freigelassen, darunter Frauen, Kinder, alte Menschen und psychisch Kranke. Die Angehörigen der religiösen Minderheit werden von den sunnitischen Extremisten des IS als "Teufelsanbeter" verfolgt. Der IS hatte bei seiner Blitzoffensive im Irak im Sommer das Zinjar-Gebirge eingenommen und dabei tausende Jesiden getötet oder verschleppt und versklavt.

Liefert Türkei den Islamisten Waffen?

Stimmen die Enthüllungen der Hackergruppe @LazepeM, hat Ankara ein Problem. Denn über Twitter veröffentlichten die Aktivisten gehackte Geheim-Protokolle der türkischen Behörden, die nahelegen, dass die Regierung Islamisten in Syrien mit Waffen versorgt. Konkret sollen am 19. Jänner 2014 drei Lkw von der Gendarmerie gestoppt worden sein - trotz heftiger Proteste der begleitenden Geheimdienst-Mitarbeiter. Dabei habe man Raketen und Munition gefunden – offiziell war von Hilfsgütern die Rede. Erst nach direkter Intervention des damaligen Premiers Recep Tayyip Erdogan habe der Konvoi nach Syrien fahren dürfen. Nach der Publikation des Dokuments ließ die Regierung alle Seiten schließen, die darüber berichteten.

Laut der Zeitung Hürriyet, die sich auf einen Bericht des türkischen Geheimdienstes beruft, soll es im Land 3000 Verdächtige mit Verbindungen zum IS geben. Anschläge auf westliche Botschaften werden befürchtet. Deren Schutz wurde massiv verstärkt.

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