Irak bestellt wegen Truppenpräsenz türkischen Botschafter ein

Laut Ministerpräsident Davutoglu sind die Truppen mit irakischem Einverständnis im Land.

Im Streit um den Einsatz Hunderter türkischer Soldaten im Irak hat das Außenministerium in Bagdad den türkischen Botschafter vorgeladen. Die Truppen müssten unverzüglich abgezogen werden, hieß es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums weiter. Ihr Einsatz sei "ein feindlicher Akt". Zuvor hatte Iraks Präsident Fuad Massum bereits den Abzug der Soldaten gefordert.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte dagegen, die Einheiten befänden sich seit bereits fast einem Jahr in Absprache mit den irakischen Behörden im Land. "Dieser Stützpunkt wurde eingerichtet als Ausbildungslager für Freiwillige aus der Region, die gegen den Terrorismus kämpfen", sagte er in einer vom türkischen Fernsehsender NTV übertragenen Rede. Bisher seien mehr als 2.000 Kämpfer ausgebildet worden. Die neu eingetroffenen Soldaten seien Teil eines turnusmäßigen Personalwechsels.

Die türkischen Soldaten sind in der Nähe der Stadt Mossul stationiert. Die Extremisten-Miliz " Islamischer Staat" (IS) brachte die Millionenstadt 2014 unter ihre Kontrolle.

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