Kroatien stellt Grenzöffnung zu Serbien in Aussicht

Flüchtlinge werden an der serbisch-kroatischen Grenze zum Warten aufgefordert.
Derzeit düfen keine Fahrzeuge mit serbischen Kennzeichen einreisen, Grund: "nationale Sicherheit."

Kroatien könnte seine Blockade der Grenze zu Serbien bald wieder aufheben. "Ich spreche jetzt mit meinen Mitarbeitern intensiv darüber, die Maßnahmen, zu denen wir gezwungen waren, heute oder im Laufe des morgigen Tages aufzuheben", sagte Regierungschef Zoran Milanovic am Freitag in Omisalj laut kroatischen Medienberichten.

Er warnte jedoch, er werde gleiche oder ähnliche Maßnahmen wieder einzuführen, sollte dies im Interesse Kroatiens sein. "Das ist kein Handelskrieg", sagte Milanovic. Wie er erklärte, sei die Blockade an der Grenze zu Serbien zum Schutz des nationalen Sicherheit eingeführt. Er kritisierte Serbien erneut, es lasse die Flüchtlinge "ohne jede Kontrolle" durch das eigene Gebiet passieren.

Flüchtlingsstrom eindämmen

"Unsere Maßnahme an der Grenze war vielleicht hart, sie waren aber zum Schutz der nationalen Interessen und der Kontrolle der Migrantenstroms", sagte Milanovic. Im Streit um den Umgang mit Flüchtlingskrise wirft Zagreb seinem Nachbar vor, die Flüchtlinge absichtlich nur nach Kroatien zu lenken. Mit der Grenzblockade wollte man Serbien dazu zwingen, den Flüchtlingsstrom über seine Grenze nach Kroatien einzudämmen.

Zunächst sperrte Kroatien den Lkw-Verkehr an der Grenze zu Serbien. Dies sei keine diskriminierende Maßnahme gewesen, denn sie traf alle Transporter, auch kroatische, sagte Milanovic. Als Serbien daraufhin seine Grenze für kroatische Lkw und Güter sperrte, habe Kroatien mit einer weiteren Maßnahme reagieren müssen, betonte er weiter. An der kroatisch-serbischen Grenze wurde am Donnerstag ein Einreisestopp für alle Fahrzeuge mit serbischen Kennzeichen eingeführt.

Kroatien könne keine 10.000 Flüchtlinge täglich aufnehmen, wenn man die Ordnung erhalten möchte, mahnte der Regierungschef. Dies sei eine Frage der nationaler Sicherheit und des Funktionieren des Landes, sagte Milanovic. "Die nationale Sicherheit wird immer den Vorrang vor dem Profit der Unternehmen haben", sagte er.

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