Heimische Krisenpolitik gelobt

Heimische Krisenpolitik gelobt
Arbeitsmarkt: Österreich kam besser durch die Krise als andere in der EU.

Die EU-Kommission fordert von den Nationalstaaten mehr Investitionen und Arbeitsmarkt-Reformen, um die Arbeitslosigkeit in Europa zu bekämpfen: "Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist unsere dringlichste Aufgabe", sagt Beschäftigungskommissarin Marianne Thyssen. Sie fordert die verstärkte Förderung von Frauen und älteren Arbeitnehmern, sowie mehr Mobilität. Im zweiten Halbjahr will die Kommission eine entsprechende Initiative vorlegen.

In der jüngsten Ausgabe des jährlichen Beschäftigungs- und Sozialberichtes, der am Donnerstag präsentiert wurde, haben die Experten der Kommission untersucht, welche Länder besser durch die Krise gekommen sind als andere – und auch, wieso. Das zentrale Ergebnis: Länder, die höher qualifizierte Arbeitsplätze haben und bessere Sozialleistungen bieten, erwiesen sich als krisenresistenter.

Vorbild in Europa

Österreich wurde neben Dänemark, Schweden und den Niederlanden von Thyssen als Vorbild genannt: "In diesen Ländern kommt die Arbeitslosenunterstützung einem großen Teil der Arbeitslosen zugute, ist mit Aktivierungsmaßnahmen verbunden und die Länder reagieren auch auf den Wirtschaftszyklus", lobt die Kommissarin. Bei der Rückkehr aus kurzzeitiger Arbeitslosigkeit zu Beschäftigung und dem Übergang von temporären in permanente Arbeitsverhältnisse sticht Österreich laut dem Bericht wegen der Fülle seiner Arbeitsmarktmaßnahmen besonders positiv hervor.

In der EU liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei zehn Prozent, Österreich hat mit 4,9 Prozent den besten Wert der 28 Staaten, knapp vor Deutschland mit 5,0.

Keine EU-Muffel mehr

Österreicher sind keine EU-Muffel mehr: Zu diesem Schluss kommt eine Eurobarometer-Umfrage, die am Donnerstag von der EU-Kommission in Wien präsentiert wurde. Demnach fühlen sich 87 Prozent der der Österreicher als "Europäer". Positiv assoziieren die Österreicher mit der EU die Einführung des Euro (91 Prozent), eine größere Auswahl an Konsumgütern (72 %) und die Mobilität von Studenten und Arbeitnehmern (69 %). "Die Österreicher sind in der EU angekommen", resümiert der interimistische Leiter der Kommissionsvertretung in Wien, Johann Sollgruber. Überraschend ist, dass Österreich im Vergleich mit den zwei skandinavischen Ländern (siehe Grafik) das integrationsfreundlichste Land ist. Die Umfrage wurde aus Anlass des 20-jährigen EU-Beitrittes von Österreich, Finnland und Schweden in diesen drei Staaten durchgeführt.

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