Keine Neid-, sondern eine Arroganzdebatte

Hermann Sileitsch-Parzer

Hermann Sileitsch-Parzer

Das ist keine Neid-, sondern eine Arroganzdebatte

von Hermann Sileitsch-Parzer

Über Vermögensverteilung

Es ist, wie es ist, da gibt es wenig zu deuteln: Die Vermögen sind in vielen wohlhabenden Ländern sehr ungleich verteilt (zur Story geht es hier). Bis zu einem gewissen Maß ist das wohl unvermeidlich und leistungsgerecht. Wird die Schieflage aber (wie in den USA) beständig größer, muss man ganz sachlich die Frage stellen: Ab wann wird es bedenklich?

Wer das tut, dem wird gerne vorgeworfen, Neidgefühle zu schüren. Das ist in Wahrheit aber eine Arroganzdebatte. Denn natürlich hat die Ungleichheit Folgen: sozial, demokratiepolitisch, ökonomisch. Und zwar auch für die Gesamtwirtschaft. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ein einzelner Mensch eine Milliarde Dollar zum Ausgeben hat oder aber eine Million Menschen jeweils 1000 Dollar. Oder glauben Sie, dass in beiden Fällen die Konsum- und Investitions-Entscheidungen gleich ausfallen?

Was an den USA besonders sprachlos macht, ist allerdings das politische Paradox: Warum wählt sich ein Großteil der Unzufriedenen ausgerechnet Donald Trump zum Sprachrohr? Er steht wie kein anderer für eine arrogante Politik im Dienste der Superreichen.

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