Der ungewöhnliche Start des neuen Sportjahres

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Podolski hätte weder ins Kölner Gehaltsgefüge noch zu Stögers Motto "Der Star ist die Mannschaft" gepasst

von Wolfgang Winheim

über einen Wunsch der Köln-Fans

Bescherung, Tantenbesuch, Skiferien, Hüttenzauber, Silvesterparty, Kopfweh – bedingt durch Feiertagsstress kann selbst so mancher Sportfreak den Überblick verlieren. Daher zur Erinnerung, was 2015 schon passierte bzw. bald passieren wird.

Den ersten Schuss

... im neuen Jahr gab von allen österreichischen Kickern Marko Arnautovic exakt 13:46:47 Stunden nach Mitternacht bzw. 1:47 Minuten nach Anpfiff des englischen Ligaspiels Stoke – Manchester United ab, als ein vom ihm gefühlvoll getretener Eckball zum 1:0 für Stoke (Endstand 1:1) führte. Auch was Arnautovic danach bis zum seinem Austausch in der 81.Minute gezeigt hat, als er reif fürs Sauerstoffzelt schien, war kein Brummschädel-Kick und lässt hoffen, dass A. vielleicht doch auf dem Weg vom Konjunktiv-Star zum seriösen Profi ist.

Der erste Transfer

... eines aktuellen Weltmeisters geht in Mailand über die Fußballbühne: Kölns Stürmer-Idol Lukas Podolski wechselt von Arsenal London zum italienischen (auf Rang elf abgerutschten) ehemaligen Champions-League-Gewinner Inter. Was auch dem österreichischen Köln-Trainer Peter Stöger nicht unrecht sein wird, weil damit die störenden Forderungen von Fans verstummen, die Podolski (obwohl auch er zwei Mal mit Köln abgestiegen ist) unbedingt wieder in Köln sehen wollten. Jedoch: Podolski hätte weder ins Kölner Gehaltsgefüge noch zu Stögers Motto "Der Star ist die Mannschaft" gepasst, mit dem der Wiener den Traditionsklub zurück in die erste Bundesliga gebracht hat.

Das erste Preisgeld

... im neuen Ski-Jahr wird heute von den Weltcup-Veranstaltern in Zagreb und Innsbruck ausbezahlt werden, wobei sich Frauenrechtlerinnen ausnahmsweise nicht aufpudeln können. Denn:

Die Slalomsiegerin erhält von den Kroaten eine um 33.888 Euro höhere Prämie als der beste Herr Springer vom Innsbrucker Bergisel, dem dort 8318 Euro brutto überwiesen werden.

Der erste Weltmeister

... 2015 wird heute in London gekürt und mehr kassieren (= 321.000 Euro) als alle Slalom-Ladies und Springer zusammen. Ein Umstand, der solche, die gern den Stellenwert des Skisports infrage stellen, zum Polemisieren animieren wird. Handelt es sich in London doch um die Darts-WM, bei der die Treffsichersten weder die Jüngsten noch die Leichtesten sind. Ungeachtet dessen gab der 54-jährige Brite Phil Taylor seinem Semifinalduell gegen den Niederländer Raymond van Barneveld, 47, auch rhetorisch Gewicht: "Das ist so wie Muhammad Ali gegen Mike Tyson oder Manchester United gegen Bayern."

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