Zeit der Verbauchung

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es ist erfreulich, wenn Schönheitsideale Richtung Realität korrigiert werden.

von Guido Tartarotti

über den neuen Trend zum DadBod und MomBod.

Gott sei Dank, endlich ein neuer Trend: Man hat jetzt einen „DadBod“ bzw. einen „ MomBod“. Also den Körper (=Body), den das Klischee einem Vater oder einer Mutter zuordnet. Waschbär- statt Waschbrettbauch.

(Der Bauch scheint der wichtigste Körperteil in unserer Gesellschaft geworden zu sein. Ständig wird darüber diskutiert, wie er beschaffen sein und ob man ihn ent- oder verhüllen sollte. Ein Buch namens „Darm mit Charme“ dominiert die Bestsellerlisten, und am 13. Juni gibt es allen Ernstes einen „Langen Tag des Darms“ in Wien. Wir leben in einer Ära der Verbauchung und Verdarmung und sind damit beschäftigt, in unsere Eingeweide hineinzuhorchen und zu -fühlen. Wann kam eigentlich der Kopf aus der Mode?)

Im Prinzip ist es ja erfreulich, wenn Schönheitsideale Richtung Realität korrigiert werden. Noch schöner wäre nur, würde es überhaupt nicht mehr wichtig sein, welche Bauchbeschaffenheit jemand aufweist. Übrigens: Kinderlose Frauen protestierten bereits gegen die Diskriminierung durch den Begriff „MomBod“. Nein, kein Witz.

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