Wir haben ja nichts gehabt

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Wir mussten das Schuleschwänzen noch alleine schaffen.

von Guido Tartarotti

über Beauftragte und Watcher.

Wien hat einen eigenen Schulschwänzbeauftragten, stand unlängst in der Zeitung zu lesen. Das war früher anders. Wir haben ja nichts gehabt – wir mussten das Schuleschwänzen noch ganz alleine schaffen ...

Ernsthaft: Täuscht der Eindruck, oder haben wir damals das Leben auch ohne Hilfe von Beauftragten für dieses, jenes und eh alles ganz gut hingekriegt? Wobei man zugeben muss, dass die Welt für uns, die Generation Vierteltelefon, auch eher übersichtlich war. Wischen war ein Akt der Hygiene und nicht der Kommunikation, im Fernsehen gab es zwei Sender, und die nur tagsüber, und niemand musste weinen, wenn er kein neues Smartphone bekam, weil das Smartphone noch gar nicht erfunden war. Die „early Adopter“ hatten Telefone mit Tasten statt Wählscheiben, die galten als Höhepunkt der Extravaganz, und damit hatte es sich.

Und wir kamen doch auch ohne „Waste Watcher“ nicht auf die Idee, unseren Müll einfach fallen zu lassen! Wobei Hundstrümmerln damals nicht als Müll galten, was die Sache, zugegeben, vereinfachte.

Kommentare