Schenken ohne Kalkül

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Schenken Sie, um zu geben, oder um zu bekommen?

von Birgit Braunrath

über das Schenken

Schenken Sie, um zu geben, oder um zu bekommen?

Ersteres erkennen Sie daran, dass Sie sich nicht den Kopf zerbrechen, sondern von Herzen handeln. Zweiteres merken Sie daran, dass im Kopf ein Datenverarbeitungsprogramm läuft: 1. Wer mir etwas schenkt, für den muss ich auch etwas haben (so kauft man sich von schlechtem Gewissen und peinlichen Situationen frei). 2. Wer sollte mir in nächster Zeit gewogen sein (so kauft man sich Freunde und Verbündete – oder versucht es zumindest)? 3. Wie viel wird mein Geschenk von X oder Y Wert sein, damit ich gleich viel ausgebe (so baut man übler Nachrede vor)?

Doch Wert lässt sich nicht in Geld messen und Schenken nicht kalkulieren. So erzählen die sozialen Medien derzeit eine "Weihnachtsgeschichte", wonach ein britischer Obdachloser einer Studentin mit seinen letzten drei Pfund aushelfen wollte – ein kleines, aber großes Geschenk, das diese nicht annahm. Zum Dank initiierte die Studentin eine Spendenaktion, die in 24 Stunden 16.000 Pfund einbrachte. Der Mann hatte sicher nicht auf Gegengeschenke spekuliert.

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