Naturalienhandel 2.0

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Wir wohnen ja sowieso im Web

von Birgit Braunrath

über Naturalienhandel 2.0

Klingt gut erfunden, soll aber mehr als ein schlechter Scherz sein: Ein Österreicher kaufte 2010 ein Haus in Detroit um 41.000 Dollar als Spekulationsobjekt (der tatsächliche Wert soll aber nur ein Viertel betragen haben) und wunderte sich dann, dass sich die Hütte nicht gewinnbringend weiterverkaufen ließ. Der Mann wusste offenbar nicht, dass Detroit seine glänzende Zukunft schon vor 30 Jahren hinter sich gehabt hatte. Da er das 220-Quadratmeter Backsteingebäude nicht einmal für 3000 Dollar loswurde, will er dafür jetzt gar kein Geld, sondern: ein iPhone 6 in der Premiumversion.

Ob schlechter Scherz oder guter Marketing-Gag, es zeigt die nächste Generation des Naturalienhandels: "Tausche Haus gegen Smartphone." Wir wohnen ja sowieso im Web. Und Feilschen lässt es sich mit der neuen Währung ebenfalls gut: Statt der Premiumversion soll dem patscherten Immobilien-Clownfisch ein einfaches "6er" angeboten worden sein, ebenso ein iPhone 5. Und vielleicht muss er sich am Ende mit einem Apfel (ohne Ei) zufriedengeben.

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