Fasching ist ja die Zeit des Nachholens.

von Guido Tartarotti

über Fasching und moderaten Alkoholverzicht.

Im Stiegenhaus riecht es nach den Produkten retrograder Speiseröhrenperistaltik, und auf den Stufen findet sich das, was der Wiener liebevoll „Pizza“ nennt. Offensichtlich haben sich Party-Heimkehrer nachts noch schnell vor der Wohnungstür erleichtert.

Fasching ist ja die Zeit des Nachholens. Alles, was sich an Unangepasstheit im restlichen Jahr nicht ausgegangen ist, muss jetzt zwischen Samstag und Dienstag passen. Vielleicht verhält es sich mit dem Alkohol auch so. Vielleicht meiden die meisten Menschen das Jahr über streng den Alkohol und haben deshalb ein schlechtes Gewissen. Weil doch die Medizin sagt, moderater Alkoholkonsum sei fast so gesund wie moderater Sport. Daher holen sie den moderaten Alkoholkonsum im Fasching exzessiv nach. Und weil sie das Sportgerät „Alkohol“ nicht gewöhnt sind – siehe Stiegenhaus.

Übrigens stimmt das jetzt nicht mehr, das mit dem moderaten Konsum. Neue Studien sagen, nur Alkoholverzicht sei gesund. Millionen Konsumenten hoffen, damit sei moderater Verzicht gemeint, nicht exzessiver.

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