Die Sexualität entfesseln

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Ein Herz lässt sich nicht so leicht sprengen wie Handschellen.

von Birgit Braunrath

über Gruppendruck durch 50 Shades of Grey

Weil heute Valentinstag ist und sich einige vielleicht ungewollt vom akuten Sadomaso-Gruppendruck dazu knebeln lassen, bei Fesselspielen mitzumachen:

Werden Sie einfach Vorreiter der nächsten Sex-Welle. Da ja auf jede extreme Bewegung eine extreme Gegenbewegung folgt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann ein neuer Mr. Grey oder Erotik-Zauberer anderen Namens eine Frau mit unverfrorener Sanftheit in den Wahnsinn treibt.

"Lasst uns die Sexualität entfesseln!", werden die Fans des neuen Zauberers rufen. Sie werden Rückbildungsgymnastik für ihre brutal überinszenierte Zweisamkeit betreiben. Sie werden mit Haut und Haar wiederentdecken, was eh immer da war. Sie werden nach dem Prickeln durch Erniedrigung den Höhenflug durch gegenseitige Erhöhung erleben. Sie werden glauben, endlich den Sex-Jackpot geknackt zu haben. Dabei haben sie nur die Liebe neu entdeckt.

Warum also nicht am Valentinstag damit anfangen? Weil das ein offenes Herz erfordert. Und ein Herz lässt sich nicht so leicht sprengen wie Handschellen.

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