Die Last des Luxus tragen

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Irgendjemand muss ja die Last des Luxuslebens auf sich nehmen.

von Guido Tartarotti

über Privilegienskandale im Vatikan.

Brüder und Schwestern, lasset uns das 27. Gebot nicht vergessen: Du sollst keine vorschnellen Schlüsse ziehen, vor allem nicht, wenn es um Kardinäle geht, also sozusagen die Stellvertreter des Stellvertreters Christi auf Erden.

Anders gesagt: Irgendwer muss ja den vielen Wein wieder in Wasser verwandeln. Vom Wasserpredigen allein geht der nicht weg. Und es wäre doch eine Sünde, den Wein verkommen zu lassen. Noch mal anders gesagt: Irgendwer muss ja die ganzen 400--Luxuswohnungen und Palazzi in bester römischer Lage bewohnen. Dass mehrere vatikanische Kurienkardinäle sich bereit erklärt haben, in Gottes Namen dort einzuziehen, obwohl sie viel lieber in karger Klause hausen würden, ist doch sehr nett von ihnen.

Ja, es gibt Dutzende Bibelworte, wonach der Reichtum auf dem Weg ins Paradies eher hinderlich sei. Das heißt, irgendjemand muss die Last des Luxuslebens auf sich nehmen, damit die anderen umso leichter in den Himmel kommen. Diese Kardinäle haben sich geopfert – und werden jetzt auch noch dafür kritisiert. Undank ist der Welten Lohn.

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