Bildung geht alle etwas an.

von Guido Tartarotti

über die Vergabe des Friedensnobelpreises

Friedensnobelpreis-Vergaben lösen oft Kontroversen aus: Obama? Die EU? Die Atombehörde? Kein Witz? Selten zuvor war die Entscheidung so unumstritten wie heuer: Der Preis geht an den Kinderrechts-Aktivisten Kailash Satyarthi und an die 17-jährige Malala Yousafzai, die ins Fadenkreuz radikalislamistischer Feiglinge geriet, weil sie sich für das Recht von Mädchen auf Bildung einsetzte, und ein Schussattentat nur knapp überlebte. In der Entscheidung des Komitees ist auch eine Pointe versteckt: Der Friedensnobelpreis geht an einen Inder und an eine Pakistani, also an Vertreter zweier tödlich verfeindeter Atommächte – wenn das kein Aufruf zum Frieden ist ... Im Unterschied zu Weltgegenden, die von IS- oder Taliban-Irren kontrolliert werden, ist das Engagement in Bildungsfragen bei uns ungefährlich – im schlimmsten Fall tritt man sich einen Shitstorm ein. Auch wenn manche Lehrergewerkschafter das anders sehen: Jeder hat das Recht, in Bildungsfragen eine Meinung zu haben und diese auch zu äußern. Bildung geht alle etwas an.

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