Die Belegschaft erfuhr per Aussendung vom Aus ihres Arbeitsplatzes

von Philipp Wilhelmer

Über schockierende Berichte zum Aus von "Servus TV"

Für die Markenforscher beginnt jetzt die archäologische Arbeit: Wie kann es sein, dass die Marke Servus TV fast jeder kennt und weiterempfiehlt, der gleichnamige Fernsehsender seit Jahren aber nicht vom Fleck kommt?

Der Red Bull-Sender bot seit 2009 hochqualitatives, aber diffuses Programm, das zwischen dokumentarischem Anspruch, Lust und Laune des Eigentümers und der Red Bull-Markenwelt pendelte. Für mehr als Sympathie reichte das nicht, zur Tragödie gereichte die Geschichte von Servus TV am Dienstag.In einer dürren Aussendung gab der Sender bekannt, seinen Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen. Wann? Fragezeichen. Warum jetzt? Nächste Frage.

Dietrich Mateschitz ist bekannt dafür, wasserdichte PR zu betreiben: Außer streng gesteuerten Messages gerät nichts nach draußen. Aus gutem Grund, wie die ersten schockierenden Berichte von Insidern zeigten: Die Belegschaft erfuhr per Aussendung vom Aus ihres Arbeitsplatzes, nicht einmal der neu eingesetzte Geschäftsführer war vorgewarnt. Dass die Gründung eines Betriebsrates das Fass zum Überlaufen gebracht haben soll, ist einfach nur: unwürdig.

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