Die Ähnlichkeit war nicht zufällig.

von Guido Tartarotti

über den jüngsten Wien-"Tatort".

Die Ähnlichkeit mit lebenden Personen war beim jüngsten Wiener „ Tatort“ ganz offensichtlich nicht zufällig: Ein Graf und Lobbyist namens Johannes Trachtenfels-Lissé, genannt „Jolly“ (von Udo Samel großartig mit jovial-überheblicher Bauchigkeit ausgestattet) – erinnert uns das nicht an jemanden? Zumal der Graf in dubiose Rüstungsgeschäfte verwickelt ist und in Sätzen spricht, die eins zu eins aus Interviews eines real existierenden Grafen stammen? Ziemlich mutig war das Drehbuch von Max Gruber. Aber der Autor ist ja nicht nur Schriftsteller, Regisseur und Musiker, sondern auch Jurist. Er wird schon wissen, was klagbar ist und was nicht.

Die Geschichte – der israelische Geheimdienst bedient sich der Wiener Polizei, um einen Technologietransfer für die iranische Atomindustrie zu verhindern – war einigermaßen absurd, funktionierte aber dennoch gut, vor allem wegen der tollen Schauspieler. Die Quote – eine knappe Million in Österreich, 8,5 Millionen in Deutschland – ist exzellent.

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