Lösung mit Hinterhäuser würde Schmied "sehr gut gefallen"

APA13167810-2 - 11062013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Unterrichtsministerrin Claudia Schmied am Dienstag, 11. Juni 2013, vor Beginn des Ministerrats im Bundeskanzleramt in Wien. APA-FOTO: BKA/ANDY WENZEL
Kulturministerin Claudia Schmied über den Ablauf der Intendantensuche und einen Großen Staatspreis für Film.

Die eigentliche Begleitmusik zu den Salzburger Festspielen stammt heuer aus dem Kuratorium: Per Ausschreibung wird der Nachfolger von Intendant Alexander Pereira ab 2017 gesucht. Auch die Präsidentschaft wird neu vergeben. Die Ausschreibungen dürften diese Suche vergleichsweise leicht machen: Präsidentin Helga Rabl-Stadler wurde explizit aufgefordert, sich zu bewerben. Bereits jetzt steht fest: Sie wird 2015/’16 das Führungsduo mit Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf bilden.

Auch bei der künstlerischen Leitung macht die Ausschreibung zwischen den Zeilen kaum einen Hehl, wer gemeint sein dürfte: 2017 hat Markus Hinterhäuser seine Intendanz bei den Wiener Festwochen beendet. Hinterhäuser „ist uns willkommen, diese Jahreszahl ist nicht zufällig“, sagte Bürgermeister Heinz Schaden.

Lösung mit Hinterhäuser würde Schmied "sehr gut gefallen"
"Festspiele als `Partyservice` möchte ich mir nicht vorstellen." Interims-Intendant Markus Hinterhäuser wehrt sich gegen eine populistische Programmierung der Salzburger Festspiele. Markus Hinterhäuser und Shermin Langhoff wurden Anfang Mai nur vier Tage nach Ende der Bewerbungsfrist als neues Intendantenduo der Wiener Festwochen vorgestellt. Sie folgen 2014 für drei Jahre auf den nach zwölf Jahren abtretenden Luc Bondy.
KulturministerinClaudia Schmiedsagt nun im KURIER-Interview auf die Frage, was sie von einer Intendanz Hinterhäuser halten würde: „Das würde mir sehr gut gefallen. Aber ich sage auch: Die Ausschreibung ist offen, und ich bin neugierig, wer sich bewerben wird.“

Schmied könnte sich vorstellen, dass bei der Kuratoriumssitzung Ende September „schon die Weichenstellung für die Zeit ab 2017 erfolgen“ könnte, wenn „die Entscheidungsgrundlagen bis dahin fertig“ sind.

Schmied findet es in Hinblick auf die Einladung an Rabl-Stadler, sich zu bewerben, „transparent, schon in den Ausschreibungstext aufzunehmen, wenn man mit der Geschäftsführung zufrieden ist“. Gleichzeitig „signalisiert es, dass durch den Ausschreibungsvorgang eine Entscheidung getroffen wird. Das Fehlen eines solchen war damals der Vorwurf bei der Verlängerung des Vertrags des ehemaligen MAK-Direktors Peter Noever. Jetzt haben wir ein transparentes Vorgehen. Man kann das nicht vorher beklagen und nachher kritisieren.“

Es müsse Ziel sein, „wieder ein Stück Kontinuität zu erreichen“, sagt Schmied dazu, dass es in sechs Festspielsommern drei Jahre an Interims-Lösungen (Hinterhäuser 2011 und Rabl/Bechtolf 2015/’16) gegeben haben wird. „Das haben wir uns natürlich nicht erwartet.“

Staatspreis

In Salzburg hat Schmied den Großen Österreichischen Staatspreis an den Künstler Erwin Wurm überreicht. Dieser wird vom Kunstsenat in den Sparten Kunst, Literatur, Architektur und Musik vergeben. Wäre es nicht Zeit für Film? „Durchaus. Ich würde gerne den Kunstsenat anregen, Gespräche zu führen, ob man nicht die Kategorien um den Bereich Film erweitert. Gerade auch aufgrund der herausragenden internationalen Erfolge. Das würde ich sehr begrüßen.“ Nach der Wahl müsse man über eine Erhöhung der Preis-Dotierungen „nachdenken“.

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