Künstlergruppe Gelatin gräbt sich durchs 21er Haus

Ausstellung: 21er Haus
Im 21er Haus entsteht live vor den Augen der Museumsbesucher die neue Gelatin-Ausstellung "Loch".

Mit der Ausstellung „Loch“ zieht die vierköpfige Künstlergruppe Gelatin diese Woche ins 21er Haus ein und inszeniert zugleich in einer fünf Tage dauernden Performance die Entstehung der Ausstellungsstücke. Produktion und Rezeption von Kunst treffen während der Eröffnungswoche aufeinander, das Museum fungiert dabei als Bühne, Atelier und Ausstellungsort zugleich.

Noch existiert von der Ausstellung nicht mehr als ein massiver, acht Meter hoher Block aus Styropor, der das Atrium des 21er Hauses füllt. Er ist der Rohstoff, den Gelatin über die nächsten Tage hinweg schrittweise aushöhlen, durchlöchern und abtragen werden. Dazu verwenden sie Hände, Messer oder Heißdraht und lassen sich von einer großen Belegschaft an Helfern unterstützen. Die Hohlräume und Minenlandschaften, die dabei entstehen, dienen als Gussformen für Gipsplastiken, welche – im Raum verteilt – schließlich die Ausstellung bilden werden, die bis Ende September im 21er Haus zu besichtigen sein wird.

„Wie Maulwürfe“

Künstlergruppe Gelatin gräbt sich durchs 21er Haus
Ausstellung: 21er Haus
Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban, die seit 1993 unter dem Namen Gelatin international tätig sind, beschäftigen sich in ihrem neuen Projekt auf gewohnt spielerische Weise mit Grundfragen der skulpturalen Kunst. Thematisiert werden Gegensätze wie oben und unten, positiv und negativ, geben und nehmen – und vor allem: das Loch, das zugleich Gegenstück und Voraussetzung für die plastische Form ist.

Im Mittelpunkt steht dabei immer der Entstehungsprozess, den die Künstler mit den unterschiedlichsten fantasievollen Gedankenbildern verknüpfen: „Wie Maulwürfe“ wollen sie sich durchs Material wühlen, Tagbau betreiben und ruinenhafte Landschaften erschaffen, die sie wahlweise mit Goldminen oder mit Rosinenbrot vergleichen.

Tanzen und Putzen

Nach der Eröffnung am Dienstag (19 Uhr) sind Gelatin von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 14 bis 20 Uhr am Werk. Unterstützt werden sie dabei von 30 Mitarbeitern und Freunden, die aus aller Welt angereist sind. Einige helfen beim Durchlöcherungsvorgang, andere sorgen für musikalische Untermalung. Selbst die Aufräumarbeiten werden als Teil der Performance in Szene gesetzt.

Die Betrachter können sich am Treiben im Atrium des Museums beteiligen oder es von der Galerie aus beobachten.

Wie genau das Endprodukt ihres Tuns aussehen wird, können die Künstler übrigens selbst noch nicht sagen. Man wird sich überraschen lassen.

Details zum Programm: www.21erhaus.at

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