WU: Montagefehler war Grund für herabgestürzte Platten

Die WU ist noch bis Semesterbeginn im Oktober eingerüstet.
Der Schaden an der Fassade beträgt 1,5 Millionen Euro.

GIG verwirklicht Träume! – so steht es auf der Homepage der Baufirma GIG. Für die Campus WU GmbH (bestehend aus Bundesimmobiliengesellschaft und Wirtschaftsuni) wäre der Traum aber beinahe in einem Albtraum geendet.

Nämlich dann, als zum zweiten Mal eine rund 80 Kilo schwere Fassadenplatte vom Bibliotheksgebäude der Wirtschaftsuni auf den Boden gekracht ist. Im Juli 2014 löste sich die erste Platte aus der Verankerung, im Jänner 2015 dann die zweite – verletzt wurde in beiden Fällen niemand, beide Platten stürzten während der Ferien zu Boden. Der KURIER berichtete.

Jetzt steht fest: Ein Montagefehler war Grund dafür, dass sich die Fassadenplatten lösten. Außerdem haben die am Bau beteiligten Unternehmen und Subfirmen bei der Sorgfalts- und Warnpflicht geschlampt. Das geht laut BIG-Sprecher Ernst Eichinger aus dem Gutachten hervor, das von der Campus WU GmbH in Auftrag gegeben wurde. Auch Gerhard Haidinger, Geschäftsführer der GIG, bestätigt den Montagefehler: "Die Aufhängung wurde ohne mechanische Verschraubung angebracht." Das wird jetzt nachgebessert.

Kostenaufteilung

WU: Montagefehler war Grund für herabgestürzte Platten
Die Fassadenplatten an der WU werden nach dem Herabfallen einer Platten einzeln nachjustiert und mit Metallstiften an die Fassade genietet.
Jede der zirka 2500 Fassadenplatten wird über den Sommer einzeln überprüft und an zwölf Stellen mit Metallstiften vernietet. Der Schaden, der dadurch an der WU entstanden ist, beträgt 1,5 Millionen Euro. Auch die Campus WU GmbH übernimmt einen Teil der Kosten: "Eine lange, teure Prozessführung hätte niemandem gedient", sagt Eichinger.

Bis Semesterbeginn sollen die Arbeiten erledigt und das Gerüst vor der WU abgebaut sein.

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