"Nachahmer erwünscht"

Die VP unter Manfred Juraczka habe vor der MaHü-Abstimmung zu wenig Profil gezeigt, meint Seidl.
"Mariahilf trifft Wien" will Vorbild sein. "Ich halte andere Abspaltungen für möglich", so der Ex-VP-Klubobmann.

Vorbild für andere unzufriedene VP-Mandatare wollen jene drei Mariahilfer Bezirksräte sein, die mit Montag aus der Volkspartei austraten und den parteiunabhängigen Klub "Mariahilf trifft Wien" (M-t-W) gründeten (der KURIER berichtete). "Wir haben mit der Initialzündung vorgemacht, dass es nicht wehtut. Es wäre schön, wenn das Schule machen würde. Ich halte andere Abspaltungen für möglich", sagt Ex-VP-Klubobmann Thomas Seidl.

Der Volkspartei kehrte er gemeinsam mit den beiden Bezirksräten Manfred Beckmann und Wolfgang Zendar einen Tag vor dem Bezirksparteitag am Dienstag den Rücken. Der Grund: Unter Parteichef Manfred Juraczka finde in der VP keine Erneuerung statt. Zudem habe die Landespartei im Vorfeld der Abstimmung über die Mariahilfer Straße zu wenig Profil gezeigt. In einem Interview verglich Seidl die Wiener VP mit einem gesunkenen Schiff.

Als M-t-W wolle man Bürgerinitiativen eine Plattform bieten. Mit einem Wechsel zu den Neos habe man zwar kokettiert – "wir wollten aber nicht eine VP-light innerhalb der Neos sein."

Bei der Stadt-VP fürchtet man zurzeit keine weiteren Abspaltungen und sieht sehr wohl einen "Erneuerungsprozess".

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