Berufsverbot: Arzt legt seinen Kassenvertrag zurück

Patienten vor der Ordination des beschuldigten Arztes
Mediziner hat nun von sich aus seinen Vertrag mit der Wiener Gebietskrankenkassa zurückgelegt.

Neue Entwicklung im Fall des Favoritner Allgemeinmediziners Youssef Al-Hachich, über den vor Kurzem ein Berufsverbot aufgrund von strafrechtlichen Ermittlungen verhängt wurde: Der Mediziner hat nun von sich aus seinen Vertrag mit der Wiener Gebietskrankenkassa (WGKK) zurückgelegt, teilte am Donnerstag eine WGKK-Sprecherin mit. Bisher war aufgrund des Berufsverbots lediglich die Abrechnung gestoppt.

Damit ist der Weg frei, dass die Kassenstelle von der Ärztekammer neu ausgeschrieben wird. Eine rasche Lösung ist dringend notwendig, weil nicht weniger als 6000 Patienten bei dem Arzt in Behandlung waren. Somit ergaben sich infolge des Berufsverbots erhebliche Engpässe in der medizinischen Versorgung Favoritens (der KURIER berichtete). Bei der WGKK hofft man, dass der neue Arzt in der Ordination am 1. Juli seine Arbeit aufnehmen kann. Etwas länger dürfte es dauern, wenn der Nachfolger nicht die bestehende Praxis übernehmen kann, sondern sich eine neue suchen muss.

Überbrückung

Als Überbrückung stehen den Patienten im WGKK-Zentrum in Mariahilf seit Mitte März zwei zusätzliche Ärzte zur Verfügung, seit Montag gibt es zusätzlich eine zweite Ambulanz für Allgemeinmedizin im WGKK-Zentrum am Wienerberg (7 bis 18 Uhr, Infos unter 601 22–2222).

Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Al-Hachich. Es geht dabei unter anderem um den Verdacht der Arzneimittelfälschung und der Hehlerei. Der Mediziner bestreitet diese Vorwürfe.

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