AKH-Ärzte stimmen über möglichen Streik ab

Rund 350 Ärzte fanden sich am Donnerstag zur Betriebsversammlung im Wiener AKH zusammen.
Die Fronten bei den Verhandlungen um das neue Arbeitszeitgesetz sind verhärtet.

Die Ärzte im Wiener AKH werden über einen möglichen Streik abstimmen. Das ist das Ergebnis der Kuriensitzung der Wiener Ärztekammer am Montag. Die Befragung unter allen Ärzten, die das neue Arbeitszeitgesetz betrifft, soll noch im Mai stattfinden. Konkret wird gefragt, ob man sich an einem eventuellen Streik beteiligen würde.

Bis Anfang Mai wollten die Ärztevertreter des AKH eine Lösung vorliegen haben. Da dies nicht der Fall sei, habe man in der Kuriensitzung einen Antrag auf eine Streik-Abstimmung eingebracht. "Wir haben ein halbes Jahr verhandelt. Wir liegen auch nicht weit auseinander. Aber nun muss auch eine Lösung für die offenen Punkte gefunden werden", sagt Betriebsrat Martin Andreas.

Derzeit gibt es bereits ein Angebot des Rektorats, das eine rund 30-prozentige Gehaltserhöhung sowie neue Dienstzeitmodelle vorsieht. Der Betriebsrat fordert allerdings, dass diese Gehaltserhöhung rückwirkend mit 1. Jänner 2015 in Kraft tritt. Das wird vom Rektorat abgelehnt.

Verhärtet sind die Fronten auch bei den Gemeindespitälern. Bei der Kuriensitzung wurde die jüngste Teileinigung zwischen Kammer und Stadt abgelehnt. "Für die Kollegen ist das Gesamtpaket nicht befriedigend", sagt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. Für Unmut unter den Ärzten sorge vor allem die von der Stadt beabsichtigten Streichung von knapp 400 Dienstposten. In den nächsten Tagen wird intern die weitere Vorgehensweise beraten. Streiks sind auch hier nicht ausgeschlossen.

"Höchst unseriös" ist für Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) die Entscheidung der Ärztekammer. "Mit dem heutigen Abstimmungsergebnis ist für mich auch klar, dass die Ablehnung mit der Sache an sich nur wenig zu tun hat."

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