Rennen um das Neujahrsbaby: Schummeln nicht ausgeschlossen
Die Geburtenstationen in den österreichischen Spitälern matchen sich jedes Jahr untereinander in der Silvesternacht um das Neujahrsbaby. Sobald die Uhr Punkt Mitternacht schlägt, wird es in den Kreißsälen während der Geburt hektisch. Doch "wer hat da tatsächlich Zeit, mit dem Wecker danebenzustehen?", fragt der burgenländische Primar Lothar Fuith und zweifelt an der Genauigkeit der Zeitangaben.
Letztendlich ist die Kür des Neujahrsbabys das Ermittlungsergebnis eines Nachtredakteurs der Austria Presse Agentur (APA), der nach dem Sichten zahlreicher – hoffentlich glaubhafter – Spitalsmeldungen und einem Rundruf die offizielle Botschaft verkündet.
Zwei Sekunden Vorsprung
Beate Hruby aus dem burgenländischen Klostermarienberg hat gar nicht damit gerechnet, dass ihr Sohn Luis ein Neujahrsbaby wird. "Eigentlich wäre der Geburtstermin am 29. Dezember gewesen", sagt die 36-Jährige. Dass Luis um null Uhr da war, sei ihr nicht aufgefallen. "Die Hebammen und Ärzte haben ihre Uhren verglichen und es stimmte. Mein Sohn kam Punkt Mitternacht zur Welt." Den folgenden Medienrummel empfand die dreifache Mutter als sehr anstrengend.
Kritik
Felix Madl ist das wohl älteste noch lebende Neujahrsbaby Österreichs. Er feiert am 1. Jänner seinen 107. Geburtstag. Das hohe Alter erklärt Madl mit seiner Lebensfreude. "Er hat Appetit, liebt die Hausmannskost und seinen Kaffee am Nachmittag", erzählt seine 92-jährige Gattin Hilde, mit der er seit 71 Jahren verheiratet ist. Zusammen hat das Paar drei Kinder, sechs Enkel und fünf Urenkel.
"In der Nacht kommen die Erinnerungen", sagt er über die Vergangenheit. Madl entstammt einer Großfamilie. Er kam 1909 im Salzburger Bischofshofen als jüngstes von zehn Kindern zur Welt. Später zog es ihn nach St. Johann in Tirol. Dort betrieb er mit seiner Frau von 1949 bis 1986 ein Kino. Im Ort hinterließ Madl einen bleibenden Eindruck.
Er gilt als Pionier des Wintersports. Der frühere langjährige Obmann des Fremdenverkehrsverbandes und Mitgründer der Vereinigung "Kitzbühler Alpen" war einer der Wegbereiter für den Skitourismus in der Region. Als leidenschaftlicher Fotograf schoss er Bilder für Werbeplakate für den Ort St. Johann.
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