Pfingstverkehr: Polizei verstärkt Überwachung

Same as every year: Kilometerlange Staus zu Pfingsten.
Song Contest, Pfingstferien plus verlängertes Wochenende: Staus, Sperren und Unfälle sind da vorprogrammiert.

In den vergangenen fünf Jahren sind am Pfingstwochenende 38 Menschen auf Österreichs Straßen gestorben. Mehr als 2.800 wurden verletzt, informierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Polizei verstärkt die Überwachung, von Donnerstag bis Dienstag werden alle verfügbaren Beamten schwerpunktmäßig eingesetzt, gab das Innenministerium bekannt. Der ARBÖ rechnet mit Staus und Sperren.

38 Tote in den letzten fünf Jahren

Allein im Vorjahr starben am Pfingstwochenende 13 Menschen, bei 569 Unfällen wurden 649 Personen verletzt. 2013 wurden vier, im Jahr 2012 sechs und im Jahr 2011 neun Menschen tödlich verletzt. 2013 bedeutete das bisher günstigste Ergebnis seit Einführung der Statistik im Innenministerium (1967). Zum Vergleich dazu mussten am Pfingstwochenende in den bisher schlimmsten Jahren 45 (1979) bzw. 44 Tote (1984) beklagt werden.

2014 waren unter den Todesopfern sieben Biker. "Wenn das Wetter halbwegs schön ist, sind zu Pfingsten viele Motorradfahrer unterwegs. Das Verletzungsrisiko ist mit dem Motorrad deutlich höher als etwa mit dem Auto", so VCÖ-Experte Markus Gansterer. Pro gefahrenem Kilometer ist das tödliche Unfallrisiko rund 20 Mal höher als mit dem Pkw, verdeutlicht der VCÖ. Heuer sind nach vorläufigen Zahlen bereits 15 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Insgesamt starben heuer seit Jahresanfang in Österreich 145 Menschen.

Schwerpunkt auf Raserstrecken

Die Polizei kündigte auf Motorradstrecken gezielte Schwerpunkte gegen Raser und Drängler an, gegen Alkohol- und Drogenlenker soll konsequent eingeschritten werden. Überwacht werden neben den Hauptverkehrs- und Transitrouten auch unfallträchtige Strecken, beliebte Ausflugsstrecken, der Freizeitverkehr auch im untergeordneten Straßennetz sowie Orte, in denen Feste und anderen Veranstaltungen stattfinden.

Den Polizisten stehen dazu 2.500 Einsatzfahrzeuge, 350 Motorräder, etwa 100 Zivilstreifenfahrzeuge mit Videonachfahreinrichtung, 219 Radargeräte (stationäre und mobile), elf Section-Control-Anlagen, 1.219 Lasergeschwindigkeitsmessgeräte, elf Abstandsmess-Systeme, 1.385 Alkomaten und 1.429 Alko-Vortestgeräte, 75 Mopedprüfstände und 40 Rotlicht-Verkehrsüberwachungsanlagen ("Ampelradar") zur Verfügung. Die Schwerpunktkontrollen wird es in allen Bundesländern geben.

Während des Pfingstwochenendes 2014 wurden 58.190 Kraftfahrzeuglenker wegen Überschreitung der höchst zulässigen Geschwindigkeit beanstandet. 528 Fahrzeuglenker wurden wegen Trunkenheit am Steuer angezeigt und 241 wurde der Führerschein oder Mopedausweis vorläufig abgenommen. Die Polizei appellierte an die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer, Geschwindigkeits- und Alkohollimits sowie entsprechenden Sicherheitsabstand einzuhalten.

Chaos rund um die Stadthalle

"Eurovisions Song Contest plus Pfingstferien plus verlängertes Wochenende ergibt Staus und Sperren in Österreich", prognostizierte der ARBÖ. Insbesondere in Wien wird es erhebliche Behinderungen rund um die Wiener Stadthalle geben. Das verlängerte Wochenende und die Pfingstferien in Süddeutschland bringen laut ARBÖ-Verkehrsprognose zwei Reisewellen. Die erste wird am Freitag ab dem frühen Nachmittag vor allem die Stadtausfahrten der Ballungszentren treffen. Die zweite Reisewelle wird ab den Morgenstunden am Samstag über die Transitrouten im Westen rollen.

"Kilometerlange Staus werden weder vor der Mautstelle Schönberg auf der Brennerautobahn (A13) noch auf der Tauernautobahn (A10) im Großraum Salzburg und den Tunnelportalen des Katschberg- und Tauerntunnel ausbleiben. Mit stundenlangen Verzögerungen bis in den Nachmittag hinein müssen Autofahrer auch vor dem Lermooser- und Grenztunnel Vils/Füssen auf der Fernpaßbundesstraße (B179) rechnen", informierte der ARBÖ in einer Aussendung.

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