Wechselhaftes und kühles Wetter im Anmarsch

Eine Kaltfront bringt im Großteil Österreichs Regen und Gewitter.
Starkregen und Schneefälle vor den Feiertagen. Wetterwarnung von Vorarlberg bis Oberösterreich und Kärnten.

Keine guten Nachrichten für Pfingstausflügler: Das verlängerte Wochenende zeigt sich nicht gerade von seiner schönsten Seite, wechselhaftes und kühles Wetter dominieren. Bereits im Vorfeld gibt es heftigen Regen, in den Bergen muss man sogar mit Schneefall rechnen. Die ZAMG gab für die kommenden Tagen für das Gebiet von Vorarlberg bis Oberösterreich und Kärnten eine Wetterwarnung aus. "Bis Donnerstag regnet es zwischen Vorarlberg und Salzburg teilweise länger anhaltend und kräftig", sagt Clemens Teutsch-Zumtobel von UBIMET. "Der Schwerpunkt liegt zwischen dem Rheintal, dem Loferer Land und Osttirol."

Wechselhaftes und kühles Wetter im Anmarsch
Eine Kaltfront bringt bereits im Laufe desDienstagsim Großteil Österreichs Regen und Gewitter. Auch schwere Gewitter - mit Starkregen, Sturmböen und Hagel - können dabei sein, vor allem in der Osthälfte Österreichs. An der Nordseite der Alpen hält der Regen einige Tage an. "Im Gebiet von Vorarlberg bis Oberösterreich regnet es zumindest bis Freitag mit nur wenigen Pausen durch", sagt Josef Lang von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), "dabei kommen verbreitet 50 bis 80 Millimeter Regen zusammen. In typischen Nordstau-Regionen sind auch deutlich über 100 Millimeter möglich, zum Beispiel vom Bregenzerwald über Außerfern und Karwendel bis zum Salzkammergut."

Durch die großen Regenmengen sind im Laufe der Woche auch Muren und zumindest kleinräumige Überschwemmungen möglich. In höher gelegenen Regionen der Alpennordseite wird es außerdem winterlich, sagt Meteorologe Josef Lang. "In der Nacht auf Mittwoch kühlt es deutlich ab, und die Schneefallgrenze sinkt auf 1.500 bis 1.000 Meter. Auf vielen Passstraßen muss man daher mit winterlichen Fahrbedingungen rechnen. Zum Beispiel kann am Brenner und am Arlbergpass der Schnee auch auf der Straße liegen bleiben."

Wechselhaftes und kühles Wetter im Anmarsch
ARCHIV - Kindergummisteifel stehen am 18.02.2011 in Darmstadt im Regal. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entscheidet am Freitag (13.07.), ob eine Tagesmutter in einem Wohnhaus fremde Kinder betreuen oder ihr die Hausgemeinschaft dies verbieten kann.Foto: Arne Dedert dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
AmMittwoch entsteht im Bereich von Italien ein Tiefdruckgebiet, das auch in den Süden Österreichs größere Regenmengen bringt. Von Osttirol über Kärnten bis in die Steiermark sind bis Samstag früh 30 bis 70 Millimeter Regen möglich. Außerdem ist esDonnerstag undFreitag in ganz Österreich kühl, mit Höchsttemperaturen zwischen zehn und 17 Grad.

Die Prognose für das Pfingstwochenende ist derzeit noch sehr unsicher. Besonders an der Nordseite der Alpen regnet es am Samstag und am Sonntag wahrscheinlich noch häufig. Die besten Chancen auf ein wenig Sonnenschein dürfte es im Süden geben. Der Pfingstmontag sieht derzeit in ganz Österreich freundlicher aus.

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In den vergangenen fünf Jahren sind am Pfingstwochenende 38 Menschen auf Österreichs Straßen gestorben. Mehr als 2.800 wurden verletzt, informierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Polizei verstärkt die Überwachung, von Donnerstag bis Dienstag werden alle verfügbaren Beamten schwerpunktmäßig eingesetzt, gab das Innenministerium bekannt. Der ARBÖ rechnet mit Staus und Sperren.

38 Tote in den letzten fünf Jahren

Allein im Vorjahr starben am Pfingstwochenende 13 Menschen, bei 569 Unfällen wurden 649 Personen verletzt. 2013 wurden vier, im Jahr 2012 sechs und im Jahr 2011 neun Menschen tödlich verletzt. 2013 bedeutete das bisher günstigste Ergebnis seit Einführung der Statistik im Innenministerium (1967). Zum Vergleich dazu mussten am Pfingstwochenende in den bisher schlimmsten Jahren 45 (1979) bzw. 44 Tote (1984) beklagt werden.

2014 waren unter den Todesopfern sieben Biker. "Wenn das Wetter halbwegs schön ist, sind zu Pfingsten viele Motorradfahrer unterwegs. Das Verletzungsrisiko ist mit dem Motorrad deutlich höher als etwa mit dem Auto", so VCÖ-Experte Markus Gansterer. Pro gefahrenem Kilometer ist das tödliche Unfallrisiko rund 20 Mal höher als mit dem Pkw, verdeutlicht der VCÖ. Heuer sind nach vorläufigen Zahlen bereits 15 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Insgesamt starben heuer seit Jahresanfang in Österreich 145 Menschen.

Schwerpunkt auf Raserstrecken

Die Polizei kündigte auf Motorradstrecken gezielte Schwerpunkte gegen Raser und Drängler an, gegen Alkohol- und Drogenlenker soll konsequent eingeschritten werden. Überwacht werden neben den Hauptverkehrs- und Transitrouten auch unfallträchtige Strecken, beliebte Ausflugsstrecken, der Freizeitverkehr auch im untergeordneten Straßennetz sowie Orte, in denen Feste und anderen Veranstaltungen stattfinden.

Den Polizisten stehen dazu 2.500 Einsatzfahrzeuge, 350 Motorräder, etwa 100 Zivilstreifenfahrzeuge mit Videonachfahreinrichtung, 219 Radargeräte (stationäre und mobile), elf Section-Control-Anlagen, 1.219 Lasergeschwindigkeitsmessgeräte, elf Abstandsmess-Systeme, 1.385 Alkomaten und 1.429 Alko-Vortestgeräte, 75 Mopedprüfstände und 40 Rotlicht-Verkehrsüberwachungsanlagen ("Ampelradar") zur Verfügung. Die Schwerpunktkontrollen wird es in allen Bundesländern geben.

Während des Pfingstwochenendes 2014 wurden 58.190 Kraftfahrzeuglenker wegen Überschreitung der höchst zulässigen Geschwindigkeit beanstandet. 528 Fahrzeuglenker wurden wegen Trunkenheit am Steuer angezeigt und 241 wurde der Führerschein oder Mopedausweis vorläufig abgenommen. Die Polizei appellierte an die Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer, Geschwindigkeits- und Alkohollimits sowie entsprechenden Sicherheitsabstand einzuhalten.

Chaos rund um die Stadthalle

"Eurovisions Song Contest plus Pfingstferien plus verlängertes Wochenende ergibt Staus und Sperren in Österreich", prognostizierte der ARBÖ. Insbesondere in Wien wird es erhebliche Behinderungen rund um die Wiener Stadthalle geben. Das verlängerte Wochenende und die Pfingstferien in Süddeutschland bringen laut ARBÖ-Verkehrsprognose zwei Reisewellen. Die erste wird am Freitag ab dem frühen Nachmittag vor allem die Stadtausfahrten der Ballungszentren treffen. Die zweite Reisewelle wird ab den Morgenstunden am Samstag über die Transitrouten im Westen rollen.

"Kilometerlange Staus werden weder vor der Mautstelle Schönberg auf der Brennerautobahn (A13) noch auf der Tauernautobahn (A10) im Großraum Salzburg und den Tunnelportalen des Katschberg- und Tauerntunnel ausbleiben. Mit stundenlangen Verzögerungen bis in den Nachmittag hinein müssen Autofahrer auch vor dem Lermooser- und Grenztunnel Vils/Füssen auf der Fernpaßbundesstraße (B179) rechnen", informierte der ARBÖ in einer Aussendung.

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