Wolfsgruß im ehemaligen KZ: "Avrasya" flog aus Beirat

Mai-Aufmarsch der Avrasya (Archivbild)
Türkischer Verein in Linz distanzierte sich nicht von Verhalten.

Der türkische Verein in Linz "Avrasya" wird der nächsten Sitzung des Integrationsbeirates der Stadt nicht mehr angehören, wie das Büro von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) am Dienstag bestätigte. Ein Funktionär des Vereins, dem ein Naheverhältnis zu den rechtsextremen Grauen Wölfen nachgesagt wird, hatte im einstigen KZ Mauthausen den faschistischen Wolfsgruß zeigt.

"Längst überfälliger Schritt"

Nach dem Zwischenfall in Mauthausen forderte Luger vom Verein eine offizielle Distanzierung. Da es diese nicht gegeben habe, machte der Bürgermeister seine Ankündigung wahr, "Avrasya" aus dem Integrationsbeirat auszuschließen. Erleichtert zeigte sich die stellvertretende oö. Grüne Landesprecherin Sophia Hochedlinger, die das Bild mit dem Wolfsgruß in Facebook entdeckt hatte, über den "längst überfälligen Schritt". Der türkische Verein werde von Politikwissenschaftern wie Thomas Schmidinger von der Universität Wien als antisemitisch und demokratiefeindlich eingestuft.

Mauthausen Komitee begrüßt Ausschluss

Auch das Mauthausen Komitee und das oö. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus begrüßten den Ausschluss. Gleichzeitig müsse aber sichergestellt werden, dass Avrasya weder finanzielle Förderungen noch Räumlichkeiten der Stadt Linz erhalte, hieß es in einer gemeinsamen Presseaussendung.

Kritiker werfen dem Bürgermeister schon seit längerem ein zu gutes Verhältnis zu "Avrasya" und Besuche in dessen Vereinslokal vor. Auch bei der Bundespartei war der Umgang der SPÖ mit dem Verein bereits Thema. In einem Beschluss des Vorstands im Herbst 2015 wurde einstimmig festgehalten, dass SPÖ-Politiker künftig weder mit dem Verein zusammenarbeiten, ihn unterstützen noch besuchen dürfen.

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