Freigabe von Cannabis: ÖVP attackiert Junge Grüne

Die Jungen Grünen bei ihrer Joint-Abschlussaktion auf der Promende gegenüber dem Linzer Landhaus.
Die Joint- Werbeaktion der Jungen Grünen zu Schulschluss regt die Volkspartei auf.

Die ÖVP kritisiert die Forderung der Jungen Grünen nach einer gesetzlichen Freigabe von Cannabis. "Es ist verantwortungslos, dass die Grünen ausgerechnet zu Schulschluss, wenn Tausende Schülerinnen und Schüler in der Linzer Innenstadt unterwegs sind, die Stimme für die Freigabe von Drogen erheben. Da hört sich der Spaß auf. Ich erwarte mir von Landesrat Rudolf Anschober, dass er seine Parteijugend wieder zur Vernunft bringt und sich klar von der Forderung distanziert", sagt ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. "Mit uns wird es mit Sicherheit keine Freigabe von Drogen geben. Wir müssen die Kräfte im Kampf gegen den Missbrauch bündeln, anstatt sie zu legalisieren."

Die Jungen Grünen sehen hingegen die derzeitige Drogenpolitik als gescheitert an. "Cannabis ist harmloser als Alkohol, der für zahllose Alkolenker, Tote und Alkoholkranke verantwortlich ist. Die aktuelle Verbotspolitik ist scheinheilig. Wir wollen eine ehrliche, vernünftige Diskussion über Drogenpolitik", so Andrea Eilmsteiner, Sprecherin der Jungen Grünen Oberösterreichs. Eine Entkriminalisierung, wie sie zum Beispiel Anschober fordert, ist aus Sicht der Jungen Grünen nur eine halbherzige Lösung. "Sie ändert nichts daran, dass kriminelle Gruppen enorme Profite machen und die KonsumentInnen hohen Risiken ausgesetzt sind. Es braucht eine regulierte Abgabe von Cannabis inklusive Qualitätskontrollen", so Konstantin Papirnik. "Denn warum sollte sich jemand verunreinigte Ware am Straßenrand besorgen, wenn es diese auch aus kontrolliertem Anbau mit AMA-Gütesiegel im Spezialgeschäft gibt?"

Neben der Cannabis-Legalisierung ab 18 Jahren fordern die Jungen Grünen mehr Aufklärung in Schulen sowie ein allgemeines Werbeverbot für Drogen und Alkohol. "Abstinenz predigen hilft nichts, aufgeklärte und selbstbestimmte Menschen sind die Lösung", so Papirnik. Der Riesen-Joint der Grünen war in sechs Städten zu sehen: In Attnang, Freistadt, Steyr, Braunau, Wels und Linz waren sie mit dem überdimensionalen Kostüm und verteilten Info-Material.

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